Das Wochenende des großen Rausches
Betrunkene randalieren im Zug, bei Verwandten und auf der Straße. Ein Vorfall stellt sich als harmlos heraus
Aichach Friedberg Betrunkene haben die Polizei im Wittelsbacher Land in den vergangenen Tagen in Atem gehalten, unter anderem in Pöttmes. Dort fiel mehreren Zeugen am Sonntag gegen 7 Uhr ein Auto auf, das im Kreuzungsbereich der Staatsstraße 2035 und Augsburger Straße geparkt war. Als sie den auf dem Beifahrersitz schlafenden Mann geweckt hatten, begab sich dieser auf den Fahrersitz und fuhr mit dem Auto in „Schlangenlinien“davon, so die Polizei. Wenig später fand eine Streife das gesuchte Auto in der „Augsburger Greppe“geparkt. Der Fahrer schlief laut Polizei hinter dem Lenkrad und musste abermals geweckt werden. Der Grund für die Müdigkeit lag wohl an der deutlichen Alkoholisierung von mehr als 1,8 Promille. Der 39-Jährige aus dem Landkreis Augsburg musste sich einer Blutentnahme unterziehen und seinen Führerschein abgeben.
● Kissing Am Sonntag gegen 21 Uhr wurde die Bundespolizei über eine randalierende Person im Zug Richtung München verständigt, der bereits Straftaten begangen habe. Aufgrund der unklaren Lage rückten zum Einsatz mehrere Streifen zum Bahnhof in Kissing an. Bei der Abklärung der Geschehnisse geriet der betrunkene 39-jährige Münchner immer mehr in Rage. Er verhielt sich nach Angaben der Polizei unkooperativ, schrie herum und schlug aggressiv mit seinen Armen aus. Der Mann musste gefesselt werden und wurde zur Unterbindung weiterer Straftaten zur Ausnüchterung in den Arrest eingeliefert.
● Steindorf Kurz danach wurde die Polizei zu einem Familienstreit nach Steindorf gerufen. Ein 29-Jähriger war in der Familie seines 31-jährigen Bruders zu Besuch. Im volltrunkenen Zustand pöbelte er herum und beleidigte andere. Der Betrunkene wollte die Wohnung nicht verlassen. Die Brüder rangelten miteinander und es gelang dem Älteren, den Jüngeren auf dem Boden zu fixieren, während die anderen die Polizei verständigten. Da der 29-Jährige weiterhin renitent und nicht mehr Herr seiner Sinne war, musste auch er schlussendlich zur Ausnüchterung mitgenommen werden und verbrachte die Nacht im Polizeiarrest.
● Friedberg Bereits am Donnerstagnachmittag rief ein Bürger bei der Polizei an, der an der Bushaltestelle in der Bozener Straße in Friedberg eine scheinbar leblose Person gefunden hatte. Der gerufene Notarzt stellte fest, dass es sich um einen Bewusstlosen handelt, der erheblich unter Alkoholeinfluss stand. Dieser wurde nun vom Rettungsteam aufgeweckt. Sofort verhielt er sich gegenüber seinen Helfern aggressiv und pöbelte den Notarzt an. Als die Streife eintraf, geriet der scheinbar volltrunkene 49-jährige Augsburger immer mehr in Rage. Da er meinte, dass er weiter saufen wolle, musste er schlussendlich in Gewahrsam genommen werden, um ihn vor sich selbst zu schützen. Auch er wurde im Arrest ausgenüchtert, wo er noch einen Alkotest mit rund 1,6 Promille absolvierte.
● Adelzhausen Alkohol war auch im Spiel bei einer verdächtigen Wahrnehmung, die der Polizei am Samstagnachmittag gemeldet wurde. Ein 52-Jähriger aus Ried war auf der Autobahn bei Adelzhausen unterwegs, als ihm ein Kastenwagen mit seltsamer Besetzung auffiel. Auf dem mittleren Sitzplatz erkannte er eine Person, deren Mundwinkel bis zu den Wangen aufgeschnitten waren. Auf dem Beifahrerplatz sah er ein blondes Mädchen, das wie leblos nach vorne übergebeugt war und sich nicht mehr rührte. Besorgt rief er bei der Polizei in Friedberg an und schilderte seine Beobachtungen. Der Halter wurde ausfindig gemacht und die schrecklichen Beobachtungen stellten sich als harmlos dar: Ein 48-jähriger Vater hatte seine Tochter mit Freundin aus München abgeholt, die dort bei einem Manga-Treffen waren. Die aufgeschlitzten Wangen waren perfekt geschminkt und die Leblosigkeit des anderen Mädchens rührte vom übermäßigen Alkoholgenuss. Der Vater freute sich laut Polizeibericht sogar, dass es noch aufmerksame Mitbürger gibt, die eine derartige Beobachtung couragiert melden würden.