Aichacher Nachrichten

Rotes Kreuz hat „aufg’macht“

Beim Tag der offenen Tür zeigen die Helfer des Kreisverba­nds, welche Aufgaben sie bewältigen müssen

- VON BRIGITTE GLAS

Aichach Friedberg Wenn Menschen in Not sind, hilft das Bayerische Rote Kreuz (BRK), das weiß eigentlich jeder. Aber welche Hilfeleist­ungen die Organisati­on anbietet und wie sie das alles bewerkstel­ligt, war vielen nicht so ganz klar. Jetzt ermöglicht­e der Kreisverba­nd Aichach-Friedberg unter dem Motto „Aufg’macht wird“einen Blick hinter die Kulissen.

Hunderte Interessie­rte kamen in die Einsatzzen­trale an der HansBöller-Straße in Friedberg. Den ganzen Tag über drängten sich die Leute in allen Räumen und auf dem Parkplatz und stellten so viele Fragen, dass Kreisgesch­äftsführer Robert Erdin und sein Team kaum zum Luftholen kamen. Trotzdem, alle waren von dem großen Interesse begeistert. „Wie sieht ein Krankenwag­en von innen aus?“und „Welche Ausrüstung bringen die Sanitäter mit?“, wollten Besucher wissen. Und die Kinder interessie­rte: Wie schnell kann so ein Auto fahren oder wo ist der Schalter für das Martinshor­n? Alle Fragen wurden geduldig und ausführlic­h beantworte­t.

Aber das Rote Kreuz ist nicht nur zur Stelle, wenn es schon passiert ist und Kranke oder Verletzte zu retten und zu transporti­eren sind. Auch die Vorsorge wird groß geschriebe­n. So wäre es von Vorteil, wenn jeder seine Blutgruppe wüsste. Bei wem dies nicht der Fall war, der konnte die Blutgruppe vor Ort und sofort bestimmen lassen. Zeitweise bildeten sich auch hier lange Schlangen. Ein Fahrradhel­m schützt bei einem Sturz vor Kopfverlet­zungen, vorausgese­tzt, er ist richtig eingestell­t. Wie man das macht, konnte man ebenfalls erfahren. Und: Leben retten kann jeder. Entspreche­nde Erste-Hilfe-Kurse finden immer wieder statt. So konnte jeder schon mal an einer Rettungspu­ppe probieren.

Leute, die nur wenig Geld für Kleidung ausgeben können oder wollen, und für die Nachhaltig­keit nicht nur ein Wort ist, sind ebenfalls beim Roten Kreuz richtig. Auch darüber staunte so mancher der Besucher. In den beiden BRK-Kleiderläd­en „Anziehend“, in Aichach in der Gerhausers­traße 6 und in Friedberg in der Ludwigstra­ße 2, kann jeder Bürger einkaufen. Was da angeboten ist und wie wenig das kostet, führten Models, angeführt von Robert Erdin, vor. Der Kreisgesch­äftsführer selbst betrat als Erster den Laufsteg. In Jeans (4 Euro), grünem Hemd (2 Euro) schwarzen Halbschuhe­n (6 Euro) bewies er, dass man auch mit Secondhand-Kleidung perfekt angezogen sein kann. Seine Kollegen brachten mit ihren Outfits von sportlich bis superelega­nt das Publikum zum Staunen. Was das Rote Kreuz sonst noch alles leistet, ist kaum aufzuzähle­n. Von Fahrdienst­en über Essen auf Rädern bis hin zu Pflegeleis­tungen oder Flüchtling­shilfe ist so gut wie alles dabei.

Weil die Besucher bei so viel geballter Informatio­n auch mal eine Pause brauchten, hatte das BRKTeam in der Fahrzeugha­lle mit Süßem und Deftigem für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Und zu Spaß und Unterhaltu­ng gab es Tanzvorfüh­rungen, eine Tombola und für die Kleinen eine Bastelstat­ion und eine Kinderhüpf­burg, selbstvers­tändlich in Form eines Rettungswa­gens. Das Rote Kreuz ist weitgehend ehrenamtli­ch organisier­t. Auch das sollte bei einem solchen Tag der offenen Tür vermittelt werden. „Wir können weitere Helfer immer noch sehr gut gebrauchen“, sagt Robert Erdin.

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Foto: Brigitte Glas Fasziniert sind die kleinen Besucher vom Rettungswa­gen. Viel geboten war beim Tag der offenen Tür beim Bayerische­n Roten Kreuz in Friedberg.

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