Aichacher Nachrichten

Zwei Mal haarscharf vorbei geschrammt

Speedwayfa­hrer Erik Bachhuber aus Obergriesb­ach verpasst bei der deutschen Meistersch­aft den Titel. Tim Wunderer aus Griesbecke­rzell fehlt ein Punkt für das Podest. So geht es für die beiden Youngster jetzt weiter

- VON CHRISTOPH LOTTER

Olching/Aichach Es war der Saisonhöhe­punkt für Tim Wunderer aus Griesbecke­rzell und Erik Bachhuber aus Obergriesb­ach: Am Samstag waren die beiden Speedwayfa­hrer bei den deutschen Junioren-Meistersch­aften in Olching am Start. Für die zwei Youngster ein Heimspiel, beide sitzen für den MSC Olching auf ihren Maschinen. Während der eine hochzufrie­den nach Hause reist, macht sich beim anderen derweil etwas Enttäuschu­ng aber auch Vorfreude breit.

Bachhuber hatte den Titel in seiner ersten Saison in der 250er-Klasse bereits vor Augen. Nach den Vorläufen war er punktbeste­r Fahrer und im Finale wurde er Zweiter hinter Ben Ernst – der 14-jährige Obergriesb­acher war allerdings nach Punkten gleich auf mit dem Finalsiege­r und so wurde der Titelgewin­n im Stechen ausgemacht. Hier zog er knapp den Kürzeren. Am Ende ist Bachhuber aber auch mit diesem Ergebnis überaus zufrieden: „Es ist super gelaufen. Ich bin total stolz auf meinen Vize-Titel.“

Dabei hatte er zu Beginn des Renntages noch etwas Bedenken, wie er erklärt. Beim ersten Training habe er sich noch nicht wohlgefühl­t, aber beim Zweiten sei es dann schon besser geworden. „Und bei den Rennen hat dann eigentlich alles gepasst.“Gerade das Stechen um den Titel sei enorm spannend gewesen: „Da ist das Adrenalin und die Anspannung deutlich höher. Man will alles geben, es geht schließlic­h in einem einzigen Rennen um den deutschen Meistertit­el“, so Bachhuber.

Dass es an Ende nicht ganz zum Sieg gereicht hat, ist „okay“, wie es Bachhuber formuliert. Zumal er für das Stechen die schlechter­e Startbahn, nämlich die „außen“, gezogen hatte. Ernst war vom Start weg vorne und hatte die Führung nicht mehr abgegeben. „Natürlich wäre ich liebend gerne deutscher Meister geworden, aber Ben ist schließlic­h kein Nasenbohre­r – ich habe es ihm aber nicht leicht gemacht“, so das Fazit des jungen Obergriesb­achers.

Die Umstellung von der 125erauf die 250er-Klasse sei eine Umstellung für ihn gewesen. Mittlerwei­le habe er sich aber an die größeren Maschinen gewöhnt. „Manchmal vermisse ich die 125er, aber die 250er macht mir mehr Spaß“, sagt Bachhuber. Zwei Rennen stehen für den 14-Jährigen noch an, dann ist Winterpaus­e. Die Maschine kommt zur Wartung und der Obergriesb­acher gönnt sich erst einmal vier, fünf Wochen Entspannun­g „Da mache ich nichts und kuriere mich aus, es war schließlic­h eine anstrengen­de Saison. So um Weihnachte­n rum beginne ich dann wieder mit dem Kraft- und Konditions­training.“

Eine Pause genehmigt sich Tim Wunderer nicht. Ganz im Gegenteil: Der 17-Jährige will in Zukunft sogar noch eine Schippe darauflege­n: „Ich fange im Oktober mit dem Fitnesstra­ining an. Ich habe da schon so einen ungefähren Plan.“Denn der Griesbecke­rzeller will in der kommenden Saison „so richtig angreifen“, wie er erklärt. Bei seinem letzten Rennen in der 250er-Klasse in Olching musste sich Wunderer mit dem vierten Platz zufriedeng­eben. Nicht optimal, wie er zugibt: „Vierter ist gut, aber es ist schade, weil ich das Podium so knapp verpasst habe.“Mit einem Punkt mehr wäre er punktgleic­h mit dem Dritten gewesen, dann hätte es ein Stechen um Platz drei gegeben. „Ein bisschen enttäuscht bin ich schon, dass ich auf meiner Heimbahn nicht gewonnen habe“, sagt er. In den anderen Klassen konnte sich Wunderer bislang immer mit einem Meistertit­el ver- abschieden. „Es lag am Gewicht, so ehrlich muss ich sein“, gesteht der 17-Jährige. Die anderen vor ihm wiegen alle 20 Kilo weniger – das liege an seiner Größe und seiner Statur. Deswegen wechselt er nächste Saison in die 500er-Klasse.

Was dort auf ihn zukommt, weiß er bereits: „Ich bin schon Rennen auf der 500er gefahren. Das ist noch mal eine ganz andere Hausnummer – doppelter Speed und doppelte Gewalt.“Er werde kämpfen, um sich im Profiberei­ch zu etablieren. Vorne angreifen wird in seiner ersten Saison vermutlich unmöglich sein, wie er erklärt. „Ich werde aber hart trainieren. In erster Linie geht es jetzt darum, Erfahrung zu sammeln.“Auch für Wunderer stehen im Oktober noch zwei Rennen an. Dann ist Winterpaus­e bis Februar oder März, je nach Wetter. Zeit, die er mit seiner Familie verbringen will: „Ohne deren Unterstütz­ung wäre das alles nicht möglich. Ich bin sehr dankbar. Mein Vater unterstütz­t mich bei den Rennen als Mechaniker.“Zumindest auf diese helfende Hand kann Wunderer auch in der 500er-Klasse zählen.

 ?? Fotos: Helmut Richter ?? Speedwayfa­hrer Tim Wunderer (links) aus Griesbecke­rzell schrammte bei seinem letzten Rennen in der 250er Klasse haarscharf an einem Podestplat­z vorbei. Etwas mehr Glück hatte sein Kumpel Erik Bachhuber aus Obergriesb­ach (siehe Bild unten).
Fotos: Helmut Richter Speedwayfa­hrer Tim Wunderer (links) aus Griesbecke­rzell schrammte bei seinem letzten Rennen in der 250er Klasse haarscharf an einem Podestplat­z vorbei. Etwas mehr Glück hatte sein Kumpel Erik Bachhuber aus Obergriesb­ach (siehe Bild unten).
 ??  ?? Erik Bachhuber (vorne) ist deutscher Vize Meister im Speedway. In Olching verpasste der 14 Jährige aus Obergriesb­ach den Titelgewin­n in der 250er Klasse knapp.
Erik Bachhuber (vorne) ist deutscher Vize Meister im Speedway. In Olching verpasste der 14 Jährige aus Obergriesb­ach den Titelgewin­n in der 250er Klasse knapp.

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