Reste von St. Helena geschützt
Grundstück in Oberer Vorstadt ist ein Bodendenkmal
Aichach Reste der ehemaligen Spitalkirche St. Helena in Aichachs Oberer Vorstadt sind noch im Boden erhalten. Diese und der gesamte Umgriff wurden nun als Bodendenkmal in die Denkmalliste aufgenommen, wurde im Bauausschuss des Stadtrats berichtet. Die Obere Vorstadt war bereits als Bodendenkmal erfasst.
Die ehemalige Spitalkirche St. Helena lag im Zwickel der Gabelung der Augsburger Straße und der Münchener Straße, wo sich heute ein Zoogeschäft befindet. Dort hatte sich bereits im späten Mittelalter ein Spital mit zugehöriger Kirche befunden, wie Helmut Baumann vom Bauamt im Ausschuss berichtete. Nach 1395, nach der Zerstörung der Oberen Vorstadt, wurde das Spital an seinen heutigen Standort innerhalb der Stadtmauer verlegt. Am alten Standort wurde wohl im Zuge des Wiederaufbaues eine Kapelle gebaut, die der heiligen Helena geweiht wurde.
Die mittelalterliche Kapelle wurde während des 30-jährigen Krieges zerstört. Ein Neubau wurde 1808 profaniert, also entweiht, und fortan als Wohnhaus genutzt. Zwischenzeitlich wurde es mehrfach umgebaut, weshalb das Gebäude selbst keinen Denkmalcharakter mehr aufweist.
Da das heutige Gebäude nur teilweise unterkellert ist, sei im Boden mit Resten der frühneuzeitlichen Kapelle sowie ihrer Vorgängerbauten zu rechnen, so Baumann. Deshalb wurde das Grundstück mit dem Umgriff in die Denkmalliste als Bodendenkmal nachgetragen.
Die unterirdischen Befunde hätten große Bedeutung für die Geschichte der Stadt im Mittelalter und der frühen Neuzeit, heißt es in der Sitzungsvorlage. Es handle sich um die letzten Spuren der mittelalterlichen Spitalkirche vor 1395, der spätmittelalterlichen Kapelle sowie des frühneuzeitlichen Nachfolgehauses nach dem 30-jährigen Krieg.
Der Bauausschuss hatte gegen die Aufnahme in die Denkmalliste keine Einwände.