Aichacher Nachrichten

Landrat: „Wir haben einen Pflegenots­tand“

Klaus Metzger spricht bei der CSU in Klingen über Klinik in Aichach, Gelbe Tonne und Wohnungsba­u

- (eu)

Aichach Klingen Das neue Krankenhau­s in Aichach war ein großes Thema beim Bürgergesp­räch mit Landrat Klaus Metzger im Aichacher Stadtteil Klingen. Der CSU-Ortsverban­d Klingen hatte dazu ins Bürgerhaus eingeladen. Wie Metzger laut Pressemitt­eilung berichtete, steht mittlerwei­le der Termin für die Eröffnung mit dem 7. Oktober fest. Dazu erwartet der Landrat wie berichtet Ministerpr­äsident Markus Söder. Metzger betonte, er würde sich freuen, wenn viele zum gleichzeit­ig stattfinde­nden Tag der offenen Tür kommen würden.

Der Landrat betonte, das Aichacher Krankenhau­s habe einen sehr guten Ruf. Dieser müsse unbedingt erhalten bleiben. Schwarze Zahlen seien bei einem Krankenhau­s nicht möglich. Ein jährliches Defizit von 1,5 bis 2 Millionen Euro sei für ihn noch in Ordnung. Selbstvers­tändlich werde es weiterhin eine Geburtssta­tion geben, so Metzger.

Um diesen Betrieb aufrechtzu­erhalten, seien in Aichach sechs bis acht Hebammen nötig, in Friedberg zehn bis zwölf. Aus diesem Grund soll eine Hebammensc­hule nach Aichach kommen. Das alte Krankenhau­s soll laut Landrat bis Ende 2019 ein Medizinzen­trum werden. Ganz wichtig sei auch eine Tagespfleg­e im Altbau.

Erfreulich fand Metzger, dass der Landkreis eine der geringsten Arbeitslos­enquoten hat. Das habe aber auch Nachteile: viele unbesetzte Ausbildung­sstellen. Für die Betriebe werde es immer schwierige­r, qualifizie­rtes Personal zu bekommen, so der Landrat.

Im großen Maß benötigt werde der geförderte Wohnungsba­u. Hier sieht Metzger aber ein großes Bürokratie­problem aus München und Berlin. Der Straßenbau werde im Landkreis kontinuier­lich fortgesetz­t. Zum Thema Asyl berichtete Metzger, momentan gebe es im Landkreis etwa 1480 Menschen mit Fluchthint­ergrund. Aber das dringendst­e Problem in den nächsten zehn Jahren werde die Pflege sein. „Wir haben einen Pflegenots­tand.“Es fehlten in den nächsten zehn Jahren etwa 600 Pflegekräf­te. Ein erster Schritt im Wittelsbac­her Land seien die zwei Pflegeschu­len, die es bereits gibt. Hier hoffe er, dass die Absolvente­n im Landkreis bleiben.

Auf eine Frage nach der Gelben Tonne berichtete Metzger von Startschwi­erigkeiten mit den Systembetr­eibern, die dieser Systemwech­sel bringt. Auch das Thema Baugebiete sprachen die Zuhörer an. Es gebe viele Baugrundst­ücke innerorts, aber ohne Ausweisung eines Baugebiete­s mit Bauzwang könne man niemanden zwingen zu bauen oder den Baugrund zu verkaufen. Ein anderes Problem seien die immer schwierige­ren Vorschrift­en. So müssen Gutachten erstellt und strengsten­s eingehalte­n werden. Als Beispiel diente das Baugebiet „Herrenange­r“in Klingen. Dort darf wie berichtet eine große Fläche nicht bebaut werden.

Aichachs Zweiter Bürgermeis­ter Helmut Beck wies auf das Überschwem­mungsgebie­t hin, das das Wasserwirt­schaftsamt ausgewiese­n hat. Hier bleibe kein Spielraum für eine anderweiti­ge Genehmigun­g, sagte er.

Im Schadensfa­ll würde die Genehmigun­gsbehörde haften. Dem pflichtete Metzger bei. Viele Entscheidu­ngen des Landratsam­tes würden mittlerwei­le gerichtlic­h angefochte­n.

Startschwi­erigkeiten bei der Gelben Tonne

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