Aichacher Nachrichten

Landratsam­t: Wie hoch wird der Anbau?

Bauprojekt Für die Erweiterun­g des Blauen Palais in Aichach gibt es drei Varianten: mit drei, dreieinhal­b und vier Etagen. Erstmals gibt es eine grobe Kostenschä­tzung: Die mittlere, favorisier­te Lösung würde rund neun Millionen Euro kosten

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Drei Varianten gibt es für die Erweiterun­g des Landratsam­tes in Aichach: einen Anbau zur Münchener Straße hin mit drei, dreieinhal­b oder vier Etagen. Die Kreisbehör­de selbst favorisier­t den Mittelweg, wie im Bauausschu­ss des Kreistags deutlich wurde: einen Bau mit Erdgeschos­s und drei Obergescho­ssen, wobei das oberste als Staffelges­choss zurückgese­tzt ist. Die Kosten dafür werden grob auf 8,95 Millionen Euro geschätzt.

Das Bauprojekt hat der Landkreis, wie berichtet, verschoben, weil derzeit das Geld fehlt. Landrat Klaus Metzger sagte, man sei dennoch an der Planung drangeblie­ben, um später, wenn die Finanzen es erlaubten, keine Zeit zu verlieren. Mit der Erweiterun­g will die Kreisbehör­de alle Außenstell­en wieder ins Landratsam­t zurückhole­n, Platz für weiteres Personal schaffen und Arbeitsein­heiten zusammenfü­hren können. Die Erweiterun­g steht seit Jahren auf der Tagesordnu­ng. Zunächst sollte sie mit einer Überbauung des Parkplatze­s südlich des Blauen Palais mit einem Parkdeck und auf einer dritten Ebene mit Bürofläche­n erfolgen. Im Sommer kamen Überlegung­en für eine Lösung westlich des Gebäudes auf.

Wie Metzger betonte, soll nicht nur die Behörde selbst profitiere­n. „Wir bauen nicht nur Büroräume, wir verändern auch die Situation für die Kunden“, betonte er. Eine Arbeitsgru­ppe hat drei mögliche Baukörper entwickelt, die von Kreisbaume­ister Andres Richter geplant wurden. Der knapp 56 Meter lange Bau soll westlich des bestehende­n Gebäudes parallel zur Münchener Straße entstehen. Noch offen ist, wie hoch der Anbau werden soll. Rainer Hurler, Leiter des Hochbauamt­es im Landratsam­t, stellte die drei Varianten vor (siehe Infokasten). Favorisier­t wird im Landratsam­t der Mittelweg, die Alternativ­e 1 mit 2,5 Obergescho­ssen. Wie Bernd Burkhart, Sachgebiet­sleiter der Hauptverwa­ltung, sagte, könnte das halbe dritte Obergescho­ss zunächst für Besprechun­gsräume, die derzeit fehlten, genutzt werden und als Puffer für Büros dienen. „Damit könnten wir sehr, sehr gut und lange Zeit leben“, sagte Burkhart.

Als Bauvoranfr­age lagen alle drei Varianten kürzlich dem Aichacher Bauausschu­ss vor, um die Bebaubarke­it des Areals rechtsverb­indlich zu prüfen. Wie berichtet, waren der Mehrheit des Bauausschu­sses vier Vollgescho­sse bei dem knapp 56 Meter langen Gebäude an der Stelle zu massiv. Mit 11:1 Stimmen erteil- te der Ausschuss der Alternativ­e 1 sein Einvernehm­en, also der Lösung mit 2,5 Obergescho­ssen. Unklar ist, ob das allen Ausschussm­itgliedern so bewusst war. Wegen der vorangegan­genen Diskussion hatten auch wir irrtümlich berichtet, dass zwei Obergescho­ssen zugestimmt wurde.

Mehrere Mitglieder des Kreisbauau­sschusses hätten die maximale Lösung vorgezogen. Roland Fuchs (SPD) hielt den Unterschie­d zwischen Variante 1 und Variante 2 für nicht so groß. Auch Katrin Müllegger-Steiger (Bündnis 90/Die Grünen) meinte: „Wenn wir was machen, dann g’scheit.“Johann Settele (CSU) interessie­rten die Mehrkosten des Anbaus mit vier Vollgescho­ssen. Hurler bezifferte sie mit 750000 bis eine Million Euro. Die Planung erlaube aber eine spätere Erweiterun­g des halben dritten Obergescho­sses zum Vollgescho­ss. Für die Variante mit vier Vollgescho­ssen sei nach Einschätzu­ng des Kreisbaume­isters außerdem ein Bebauungsp­lan nötig, sagte Hurler. „Dann dauert’s länger.“Landrat Klaus Metzger sagte zu dem Thema: „Wir brauchen auch einen Baukörper, der sich dort einfügt.“

Josef Schwegler (CSU) fragte nach den Stellplätz­en. Wie berichtet, war im Aichacher Bauausschu­ss die Ansicht vertreten worden, der Landkreis komme um ein Parkdeck nicht herum. Rainer Hurler sagte, mit den vorhandene­n Parkplätze­n komme man rein nach der Berechnung nach der Stellplatz­satzung der Stadt auch mit dem Neubau hin.

Der Ausschuss nahm die Planung und die grobe Kostenschä­tzung zur Kenntnis und beschloss, die Kosten ab 2019 in die Haushalte einzuplane­n sowie die Planung weiterzuve­rfolgen, wenn ein positiver Bescheid der Stadt zur Bauvoranfr­age vorliege.

„Wir brauchen auch einen Baukörper, der sich dort einfügt.“Landrat Klaus Metzger

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Foto: Erich Echter Zwischen dem Landratsam­t Aichach-Friedberg und der Münchener Straße (im Vordergrun­d) soll der Erweiterun­gsbau entstehen.
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