Landratsamt: Wie hoch wird der Anbau?
Bauprojekt Für die Erweiterung des Blauen Palais in Aichach gibt es drei Varianten: mit drei, dreieinhalb und vier Etagen. Erstmals gibt es eine grobe Kostenschätzung: Die mittlere, favorisierte Lösung würde rund neun Millionen Euro kosten
Aichach Drei Varianten gibt es für die Erweiterung des Landratsamtes in Aichach: einen Anbau zur Münchener Straße hin mit drei, dreieinhalb oder vier Etagen. Die Kreisbehörde selbst favorisiert den Mittelweg, wie im Bauausschuss des Kreistags deutlich wurde: einen Bau mit Erdgeschoss und drei Obergeschossen, wobei das oberste als Staffelgeschoss zurückgesetzt ist. Die Kosten dafür werden grob auf 8,95 Millionen Euro geschätzt.
Das Bauprojekt hat der Landkreis, wie berichtet, verschoben, weil derzeit das Geld fehlt. Landrat Klaus Metzger sagte, man sei dennoch an der Planung drangeblieben, um später, wenn die Finanzen es erlaubten, keine Zeit zu verlieren. Mit der Erweiterung will die Kreisbehörde alle Außenstellen wieder ins Landratsamt zurückholen, Platz für weiteres Personal schaffen und Arbeitseinheiten zusammenführen können. Die Erweiterung steht seit Jahren auf der Tagesordnung. Zunächst sollte sie mit einer Überbauung des Parkplatzes südlich des Blauen Palais mit einem Parkdeck und auf einer dritten Ebene mit Büroflächen erfolgen. Im Sommer kamen Überlegungen für eine Lösung westlich des Gebäudes auf.
Wie Metzger betonte, soll nicht nur die Behörde selbst profitieren. „Wir bauen nicht nur Büroräume, wir verändern auch die Situation für die Kunden“, betonte er. Eine Arbeitsgruppe hat drei mögliche Baukörper entwickelt, die von Kreisbaumeister Andres Richter geplant wurden. Der knapp 56 Meter lange Bau soll westlich des bestehenden Gebäudes parallel zur Münchener Straße entstehen. Noch offen ist, wie hoch der Anbau werden soll. Rainer Hurler, Leiter des Hochbauamtes im Landratsamt, stellte die drei Varianten vor (siehe Infokasten). Favorisiert wird im Landratsamt der Mittelweg, die Alternative 1 mit 2,5 Obergeschossen. Wie Bernd Burkhart, Sachgebietsleiter der Hauptverwaltung, sagte, könnte das halbe dritte Obergeschoss zunächst für Besprechungsräume, die derzeit fehlten, genutzt werden und als Puffer für Büros dienen. „Damit könnten wir sehr, sehr gut und lange Zeit leben“, sagte Burkhart.
Als Bauvoranfrage lagen alle drei Varianten kürzlich dem Aichacher Bauausschuss vor, um die Bebaubarkeit des Areals rechtsverbindlich zu prüfen. Wie berichtet, waren der Mehrheit des Bauausschusses vier Vollgeschosse bei dem knapp 56 Meter langen Gebäude an der Stelle zu massiv. Mit 11:1 Stimmen erteil- te der Ausschuss der Alternative 1 sein Einvernehmen, also der Lösung mit 2,5 Obergeschossen. Unklar ist, ob das allen Ausschussmitgliedern so bewusst war. Wegen der vorangegangenen Diskussion hatten auch wir irrtümlich berichtet, dass zwei Obergeschossen zugestimmt wurde.
Mehrere Mitglieder des Kreisbauausschusses hätten die maximale Lösung vorgezogen. Roland Fuchs (SPD) hielt den Unterschied zwischen Variante 1 und Variante 2 für nicht so groß. Auch Katrin Müllegger-Steiger (Bündnis 90/Die Grünen) meinte: „Wenn wir was machen, dann g’scheit.“Johann Settele (CSU) interessierten die Mehrkosten des Anbaus mit vier Vollgeschossen. Hurler bezifferte sie mit 750000 bis eine Million Euro. Die Planung erlaube aber eine spätere Erweiterung des halben dritten Obergeschosses zum Vollgeschoss. Für die Variante mit vier Vollgeschossen sei nach Einschätzung des Kreisbaumeisters außerdem ein Bebauungsplan nötig, sagte Hurler. „Dann dauert’s länger.“Landrat Klaus Metzger sagte zu dem Thema: „Wir brauchen auch einen Baukörper, der sich dort einfügt.“
Josef Schwegler (CSU) fragte nach den Stellplätzen. Wie berichtet, war im Aichacher Bauausschuss die Ansicht vertreten worden, der Landkreis komme um ein Parkdeck nicht herum. Rainer Hurler sagte, mit den vorhandenen Parkplätzen komme man rein nach der Berechnung nach der Stellplatzsatzung der Stadt auch mit dem Neubau hin.
Der Ausschuss nahm die Planung und die grobe Kostenschätzung zur Kenntnis und beschloss, die Kosten ab 2019 in die Haushalte einzuplanen sowie die Planung weiterzuverfolgen, wenn ein positiver Bescheid der Stadt zur Bauvoranfrage vorliege.
„Wir brauchen auch einen Baukörper, der sich dort einfügt.“Landrat Klaus Metzger