Aichacher Nachrichten

So wählen Aichachs Jugendlich­e

Landtagswa­hl Gymnasiast­en stimmen bei Juniorwahl ab. U18-Ergebnisse im Juze sind bekannt

- VON CHRISTOPH LOTTER

Aichach Ganz Bayern ist im Wahlfieber, am Sonntag steht die Landtagswa­hl an. Die Jugendlich­en in Aichach haben hingegen schon gewählt – allerdings nur zur Probe. Zum Beispiel am Deutschher­ren-Gymnasium (DHG) in Aichach. Bereits am Mittwoch gaben einige Schüler der Oberstufe am ersten Wahltag der Juniorwahl ihre Stimme ab. Der zweite Urnengang folgte am Freitag. Die Juniorwahl gibt es bereits seit 2013 am DHG. Das Interesse daran war nach Aussage von Lehrer Michael Lang auch diesmal wieder groß. In den Wochen zuvor seien die Schüler im Sozialkund­eunterrich­t auf die Wahl vorbereite­t worden.

Einer von ihnen ist Raphael Pieper aus der Q12: „Die Juniorwahl ist eine wunderbare Sache. Es ist wichtig, dass auch die jungen Leute die Regeln und Abläufe kennenlern­en und sich im Vorfeld der Wahl über die Parteien informiere­n“, sagt er, nachdem er seinen Stimmzette­l in die Wahlurne geworfen hatte. „Die Wahl hier am Gymnasium ist zudem top organisier­t“, fügt er hinzu. Wie die Schüler bei der Junior-Landtagswa­hl abgestimmt haben, darf Michael Lang erst am Sonntag nach Schließung der offizielle­n Wahllokale bekannt geben. Das schreibt das Regelwerk der Juniorwahl vor.

Abgestimmt wurde auch bei der U18-Wahl im Jugendzent­rum in Aichach. Hier konnten ausnahmslo­s alle unter 18-Jährigen ihre Stimme abgeben. Die Ergebnisse für ganz Bayern wurden, wie berichtet, bereits wenige Tage nach der Wahl bekannt. Nun teilten Sozialpäda­gogin Uta Gottschalk und ihre Kollegin Tatjana Volk auch die Zahlen für das Wahllokal im Juze mit – und die sorgen bei den Verantwort­lichen für Überraschu­ng. Ginge es nach dem Nachwuchs im Wittelsbac­her Land, stellten die Grünen mit 29,63 Prozent künftig die meisten Abgeordnet­en im Landtag. Eine „Watschn“ würde hingegen die CSU kassieren: 18,52 Prozent stimmten für die Union. Drittstärk­ste Kraft wäre die AfD gemeinsam mit der SPD mit jeweils 9,26 Prozent. Die Piratenpar­tei und die Freien Wähler hätten es mit jeweils 5,56 Prozent knapp über die Fünf-Prozent-Hürde geschafft. FDP und Die Linke, jeweils 3,70 Prozent, wären hingegen nicht im Bayerische­n Landtag vertreten.

Insgesamt 54 Jugendlich­e traten laut Gottschalk im Juze den Gang zur Wahlurne an: „Wir sind sehr zufrieden, die Teilnehmer­zahl ist top.“Auch das Feedback des Nachwuchse­s sei durchweg positiv, sagt Gottschalk. Sorgen macht ihr dagegen das Ergebnis: „Es erinnert mich ein wenig an die Weimarer Republik, ein Flickentep­pich an Parteien wäre im Landtag vertreten.“Sie hoffe, dass die Jugendlich­en bei ihrer ersten echten Wahl ihr Wahlverhal­ten überdenken. Ungeachtet dessen will Gottschalk die U18-Wahl in Aichach künftig etablieren.

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Foto: Christoph Lotter Alle Oberstufen­schüler am DHG konnten bei der Juniorwahl eine Stimme abgeben. Einer von ihnen ist Raphael Pieper aus der Q12.

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