Für eine Kissingerin geht’s um die Wurst
Wettbewerb Sushila Sara Mai tritt als eine Finalistin bei der Wahl zur Weißwurstkönigin an. Warum ihr das Amt auf den Leib geschneidert ist
Kissing/Bodenmais Um die Wurst geht es am heutigen Samstag für die Kissingerin Sushila Sara Mai. Sie ist eine der sieben Finalistinnen, die sich für die Wahl der bayerischen Weißwurstkönigin qualifiziert haben.
Die 40-jährige Schauspielerin ist wohl die außergewöhnlichste Finalistin und das nicht nur, weil sie mit ihrem Alter nur knapp die Kriterien für die Wahl erfüllt. Vor allem durch ihre dunkle Hautfarbe und ihre indischen Wurzeln fällt sie zwischen den anderen Nominierten auf. Doch das stört sie keinesfalls, eher im Gegenteil.
Sie sieht sich als Bayerin, schließlich ist sie in Rottenburg aufgewachsen und die bayerische Sprache ist ihre Muttersprache. Damit passt sie perfekt in das Profil einer Weißwurstkönigin, denn die muss laut Jury den bayerischen Dialekt beherrschen, in Bayern leben und in Bayern geboren worden sein. Nur den letzten Punkt konnte Mai nicht erfüllen. Denn sie ist in Indien auf die Welt gekommen und kam mit zwei Jahren nach Deutschland. „Für mich war die Ankunft in Bayern wie eine zweite Geburt“, erklärt Mai. Das schrieb sie auch in die Be- werbung für die Wahl zur Weißwurstkönigin.
Recht schnell entdeckten auch ihre Eltern, wofür ihr Herz schlägt. Für die Weißwurst. Denn schon von klein auf isst sie sechs Stück Weißwürste. „Ein Weißwurstessen ist Genuss und ein großes Stück Kultur“, sagt Mai.
Auf die Wahl zu Weißwurstkönigin ist sie über einen Kollegen bei den Brettl-Spitzen im BR Fernsehen gekommen. Dort ist sie die letzten Jahre zu sehen gewesen und hat sich als bayerische Schauspielerin weiter etabliert. Ihr Interesse wurde sofort geweckt. Nach kurzem Überlegen bewarb sich Mai und setzte sich mit sechs anderen Finalistinnen gegen knappe 50 Mitbewerberinnen durch. Am Samstag stellt sie sich nun im Joska Glasparadies Bodenmais, unweit des Weißwurstäquators, den Aufgaben der Jury. Nach einem gemeinsamen Nachmittag der Finalistinnen wird am Abend vor zahlreichen Gästen die neue Weißwurstkönigin gekrönt. Welche Aufgaben sie und die anderen Kandidatinnen zu lösen haben, weiß sie noch nicht. „Das erfahren wir davor natürlich nicht“, erklärt Mai. Dennoch fühlt sie sich gut vorbereitet. Sie hofft darauf, dass ihr das umfangreiche Wissen über die Weiß- wurst zum Sieg verhilft. Von der Geschichte der bayerischen Spezialität bis hin zum richtigen Essen – Sushila Sara Mai kennt sich aus.
Sowohl in ihrem Beruf als Schauspielerin als auch in dem Amt der Weißwurstkönigin sieht die zweifache Mutter eine Vorbildfunktion. Sie setzt sich gerne für Gutes ein und ist der Meinung, wenn jeder eine Kleinigkeit beiträgt, dann hilft das schon. So liegt ihr zum Beispiel die Qualität von Fleisch, Wurst sowie anderen Lebensmitteln sehr am Herzen. Mit anderen Projekten deckt sie mit viel Witz und einem Augenzwinkern immer wieder verschiedenste Klischees auf. Mit dem Amt der Weißwurstkönigin will sie auch etwas zurückgeben. „Ich habe so viel Gutes in meinem Leben erfahren und dafür bin ich dankbar“, erzählt Mai.
Jetzt freut sie sich aber erst einmal auf das kommende Wochenende und die Wahl zur Weißwurstkönigin, auch wenn langsam die Nervosität steigt. Vor Ort werden sie nicht nur ihre Familie und Freunde anfeuern, sondern auch andere Unterstützer haben sich bereits angemeldet. Wer die Schauspielerin in Aktion sehen will, kann sich ihren neuesten Sketch „Lokalpatrioten“auf YouTube anschauen.