Die Kultur des Erinnerns
Gedenken Sudetendeutsche Landsmannschaft in Aichach hält diese Tradition auch über 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg aufrecht
Aichach Der Monat November ist der Erinnerung an die Verstorbenen gewidmet. In Aichach ist es eine schöne Tradition, dass sich am Vormittag des Allerheiligentages die Mitglieder der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL) zum Totengedenken an ihrem Gedenkkreuz im alten Friedhof versammeln.
Heuer konnte SL-Obmann GertPeter Schwank dazu eine große Teilnehmerzahl begrüßen, darunter Bürgermeister Klaus Habermann, Altbürgermeister Heinrich Hutzler, der Landesvorsitzende des Bundes der Heimatvertriebenen, Altlandrat Christian Knauer, und der SL- Kreis- und Bezirksvorsitzende
Ernst Wohlrab.
In seiner Gedenkrede betonte Schwank, wie überaus menschlich es sei, mindestens im November eines jeden Jahres derer zu gedenken, die ihr Leben verloren haben. Schwank bekräftigte: „Ja, wir erinnern uns und ja, wir haben unsere Toten nicht vergessen.“Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und mehr als 70 Jahre nach der erzwungenen Flucht und Vertreibung aus der Heimat, sei diese Erinnerungskultur zwingend erforderlich. Erinnerungskultur sei die Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dabei seien Werte wie die Achtung der Menschenwürde, die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, soziale Bürgerrechte, gegenseitige Toleranz und Freiheitsliebe Leitlinien für unser heutiges Zusammenleben und dürften nicht infrage gestellt werden. Jeder, so Gert-Peter Schwank, sei aufgerufen, diese Werte selbst zu leben.
Mit dem Hoamatlied des bekannten Volkssängers aus dem Erzgebirge, Anton Günther, und dem Lied vom Guten Kameraden, intoniert von einer Bläsergruppe, fand die Feierstunde ihren Abschluss.