Solarpark bei Sulzbach geplant
Sitzung II Diskussion dreht sich vor allem um die exponierte Lage
Aichach Auf einem etwa 12,5 Hektar großen Grundstück beim Aichacher Stadtteil Sulzbach will ein Investor einen Solarpark bauen. Dazu hat er einen Bebauungsplan beantragt. Im Bauausschuss des Aichacher Stadtrats war vor allem die exponierte Lage des Grundstücks – eine Hanglage – Anlass für eine Diskussion.
Das Grundstück liegt nordöstlich der ehemaligen Wasserreserve zwischen den Straßen von Sulzbach nach Oberschneitbach und zur Tränkmühle und an einem NordostHang. Der Investor plant eine Modulfläche von etwa 10,7 Hektar. Auf dem restlichen Gelände soll eine Ausgleichsfläche im nordwestlichen Teil des Areals angelegt, die gesamte Anlage eingegrünt und umzäunt werden.
Wie Helmut Baumann vom Bauamt berichtete, hat dazu bereits ein runder Tisch mit allen beteiligten Sachgebieten im Landratsamt stattgefunden, bei dem Zustimmung signalisiert wurde. „Selbst der Naturschutz hat keine Einwände“, so Baumann. Einwände gab es jedoch im Bauausschuss. Marc Sturm (CSU) wollte das Projekt, wie er sagte, zwar nicht per se ablehnen, wies aber auf die „sehr exponierte Lage“des Grundstücks hin. Andere Anlagen, zum Beispiel an der Bahnlinie, seien nie vergleichbar exponiert gewesen. Auch zur Rentabilität fehlten ihm Angaben, zumal er im Rückbau einer Anlage dieser Größenordnung einen erheblichen Kostenaufwand auf den Bauherrn zukommen sah. Ihn beschäftigte auch, wo der erzeugte Strom ins Netz kommt. Er fürchtete, dass gerade sanierte Straßen aufgerissen werden müssen. Diese Punkte würden im Zuge des Verfahrens geklärt, so Bürgermeister Klaus Habermann. Eine Rückbauverpflichtung bestehe bei solchen Anlagen immer.
Auch Georg Robert Jung (Freie Wählergemeinschaft) hatte Bedenken wegen der Wirkung auf die Landschaft. Eine Gefahr sah er im Problem der Spiegelung durch die Solarmodule. Laut Baumann untersucht der Immissionsschutz am Landratsamt, ob von Spiegelung zum Beispiel die B300 betroffen wäre. Aufgrund des Gefälles hätten aber weder Immissionsschutz noch Naturschutz Bedenken geäußert.
Anton Friedl (CSU) merkte an, der Natur werde hier viel Fläche entzogen. Derzeit werde dort intensive Landwirtschaft betrieben, sagte dazu Habermann. Der Zaun werde bei solchen Anlagen so gestaltet, dass Kleintiere durchkommen.
Das in der Sitzung angesprochene Grundstück bei der ehemaligen Wasserreserve wird übrigens vorerst nicht zum Biotop umgestaltet. Wie berichtet, hat der Sulzbacher Stadtrat Hermann Langer (CSU) vorgeschlagen, eine 1,5 Hektar große Fläche am alten Wasserhaus zum Rückzugsraum für Bienen und Fledermäuse umzugestalten. Wie Bürgermeister Klaus Habermann auf Nachfrage berichtete, wird der Antrag voraussichtlich erst nächstes Jahr wieder Thema werden. In nicht öffentlicher Sitzung hat der Bauausschuss im September den Antrag zurückgestellt. Die Fläche ist verpachtet.