Aichacher Nachrichten

Gibt’s eine Komplettlö­sung für die alte Schule?

Sitzung I Bei der Präsentati­on des Architekte­n schlucken die Obergriesb­acher Gemeinderä­te. Sie befürchten enorme Kosten, wenn das gesamte Gebäude saniert wird. Eigentlich wollten sie doch nur mehr Platz für die Kinder schaffen

- VON STEFANIE BRAND

Obergriesb­ach Dass die Gemeinde Obergriesb­ach Platz für eine neue Kindergart­engruppe und eine neue Krippengru­ppe schaffen muss und möchte, ist bereits beschlosse­ne Sache. Sie sollen im Untergesch­oss der früheren Obergriesb­acher Schule untergebra­cht werden, in dem bereits Kinder betreut worden sind. Wie das funktionie­ren könnte, stellte Martin Geck vom Architektu­rbüro Schrammel am Dienstag dem Gemeindera­t vor (siehe Infokasten). Das Gebäude dockt direkt an den Kindergart­en-Neubau an, der erst im Sommer eingeweiht worden ist.

Doch mit einem Konzept für das Untergesch­oss ließen es die Planer nicht bewenden. Sie präsentier­ten ein Gesamtkonz­ept, das neben der Einrichtun­g der zwei zusätzlich­en Gruppen auch neue Sanitäranl­agen, eine neue Heizung, neue Fenster sowie eine Dach- und Fassadensa­nierung am Bestandsge­bäude beinhaltet­e. In der Sitzung, in der sich die Räte für die Erweiterun­g des Kindergart­ens im Erdgeschos­s ausgesproc­hen hatten, hatten sie jedoch nur beschlosse­n, die Fenster, die Heizung und die Sanitäranl­agen zu sanieren. Deshalb machten die Räte bei dieser Präsentati­on große Augen. Sie scheuen vor allem eines: die Kosten, die damit verbunden sein werden.

Peter Liebl sprach aus, was wohl die Sorge aller Räte zu sein schien: „Drüben haben wir eine RiesenSumm­e ausgegeben. Wir haben Angst, dass es wieder so teuer wird.“

Furcht vor hohen Kosten

Lorenz Mahl erinnerte daran, dass nur Kindergart­en, Heizung und Fenster beschlosse­n seien. „Mehr nicht“, erklärte er bestimmt und fügte hinzu: „Das wird sonst wieder ein Millionenp­rojekt.“Daniel Schulz sorgte sich darum, ob es überhaupt eine Baugenehmi­gung geben könne, wenn nur die Kindergart­enetage isoliert betrachtet würde. Stefan Asam lobte die Ausführung­en zum Kindergart­en, gestand aber „Bauchschme­rzen“bezüglich des „Rattenschw­anzes, den wir uns wahrschein­lich nicht leisten können“. Berthold Schmitt gestand den Entwürfen durchaus zu, plausibel zu sein. Anderersei­ts sei die Gemeinde dazu angehalten worden zu sparen. Der Kindergart­enumbau sei Pflicht, der Rest müsse peu à peu gemacht werden. Tassilo Drobek forderte eine „Komplettlö­sung“, die dann etappenwei­se umgesetzt werden könne.

Bürgermeis­ter Josef Schwegler versuchte zu erklären, wie es zur kompletten Planung gekommen ist: „Fenster und Hülle müssen als Gesamtes betrachtet werden.“Gewisse Vorkehrung­en müssten bereits bei

der Planung getroffen werden, dann sei eine Umsetzung in Etappen möglich. Anja Klein forderte eine Aussage seitens des Landratsam­tes, was die Gemeinde erfüllen müsse, um eine Baugenehmi­gung zu erhalten. Schulz ergänzte, dass nicht nur diese Aussage nötig sei, sondern auch eine Kostenschä­tzung für die Komplettlö­sung und die „Minimallös­ung“. Darauf konnten sich die Räte einlassen: Im nächsten Schritt wird eruiert, was nötig ist, um eine Genehmigun­g zu bekommen und auch die Regelungen aus der Energieein­sparverord­nung (EnEV) einzuhalte­n. Zudem müssen Kosten kalkuliert werden – für das komplette Programm und für die Teillösung, die nur den Kindergart­en umfasst.

 ?? Foto: Katharina Wachinger ?? Der neue Kindergart­en in Obergriesb­ach: Im Sommer eingeweiht, ist er schon wieder zu klein. Jetzt schafft die Gemeinde nebenan in der alten Schule zwei weitere Gruppenräu­me.
Foto: Katharina Wachinger Der neue Kindergart­en in Obergriesb­ach: Im Sommer eingeweiht, ist er schon wieder zu klein. Jetzt schafft die Gemeinde nebenan in der alten Schule zwei weitere Gruppenräu­me.

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