Läuft es jetzt im Feriendorf?
Tourismus Vor vier Wochen hat die Center-Parcs-Anlage im Allgäu wieder eröffnet. Die Startschwierigkeiten scheinen überwunden. Trotzdem ist immer noch nicht alles fertig
Leutkirch Auf den ersten Blick ist auf dem Gelände des Center-Parcs-Feriendorfs im Allgäu an diesem Morgen nicht viel los. Nur gelegentlich sieht man Familien zum sogenannten Market Dome schlendern. Dort befinden sich mehrere Restaurants, die Badelandschaft Aquamundo, ein Supermarkt und kleine Geschäfte. Aber dieser Eindruck täuscht: Derzeit machen dort 2100 Menschen Urlaub, vor allem Eltern mit Kleinkindern, sagt Parkmanager Christoph Muth. Vier Wochen ist es her, dass die Anlage in Leutkirch wieder eröffnet hat, noch immer sind Arbeiter auf dem Gelände unterwegs. Endgültig fertig soll der Park erst im März 2019 sein.
Ursprünglich ging das Feriendorf, wie berichtet, am 1. Oktober in Betrieb. Allerdings gab es einige Probleme, die sowohl den Gästen als auch den Mitarbeitern zu schaffen machten. So ließen sich beispielsweise Türen an den Ferienhäusern nicht öffnen, die Heizung funktionierte nicht und auch das WLAN streikte. Nach einer Woche machte der Park wieder zu – drei Wochen lang. Die Gründe dafür waren technische Schwierigkeiten, erläutert Muth: „Wir hatten Luft in den Wärmerohren, sodass die Wärme nicht in den Häusern ankam.“Dadurch sei auch kein warmes Wasser geflossen. Außerdem war das Glasfasernetz nicht stabil. Einen Testlauf habe es zwar gegeben, erzählt Muth. Aber dass diese Probleme auftreten würden, habe sich dabei nicht angekündigt. Doch der Fehlstart hatte nach Ansicht des Parkmanagers auch Positives: „Es war wirklich kein Marketing und keine Kalkulation, aber die Berichterstattung hat uns auch den einen oder anderen Gast beschert.“
Nach der Eröffnung hatte es noch mehr Stolpersteine gegeben: In den sozialen Medien hatten sich Gäste beschwert, dass Lampenschirme, Gardinen und Bettwäsche fehlten. Für Muth sind das Kleinigkeiten: „Das waren nicht die Dinge, weshalb sich die Gäste persönlich bei uns beschwert haben.“Wer Einschränkungen hatte, bekam eine Entschädigung, sagt der Manager und ergänzt: „Das wurde je nach Fall individuell über die Zentrale geregelt.“Dass einige Gäste, wie sie in den sozialen Medien klagten, über längere Zeit keine Entschädigung bekommen haben, wundert ihn: „Wir wollten eine schnelle Lösung und keinen warten lassen.“
Inzwischen seien die Mängel behoben, versichert der Parkmanager: „Die Leute sind von der Anlage und auch der Lage des Parks begeistert.“Auch Gäste aus den umliegenden Dörfern im Oberallgäu besuchten das Feriendorf. Manche kämen, um sich ihr Haus für den Urlaub vorab auszusuchen.
Ein anderer Aspekt, der in der Region nach Einschätzung von Muth eine Rolle spielt, sind die Ausbildungsund Arbeitsplätze. 150 Ausbildungsplätze sind seinen Angaben nach geplant. 50 junge Menschen haben bereits im Oktober mit einer Lehre begonnen. Außerdem bietet das Unternehmen in Kooperation mit der Hochschule Kempten und der Dualen Hochschule BadenWürttemberg in Ravensburg ein Verbundstudium in den Bereichen Betriebswirtschaft, Tourismus, Hotellerie, Gastronomie, Energie- und Umwelttechnik sowie Elektrotechnik.
Nachdem die Startschwierigkeiten nun für die Ferienanlage überwunden scheinen, geht es auf der regulären Baustelle weiter. Im Dezember beginne die zweite Bauphase, in der die übrigen 400 Ferienhäuser fertiggestellt werden, sagt Muth. Das dauere bis etwa März. Auch der Spa- und Wellnessbereich fehlt noch, er soll ebenfalls ab März nutzbar sein.