Keine Montagsspiele: Fans jubeln
Fußball Ab 2021 finden in der Bundesliga keine Spiele mehr zu Wochenbeginn statt. Das freut die Anhänger in Aichach-Friedberg. Es gibt aber noch weitere Kritikpunkte
Aichach-Friedberg Viele FußballFans atmen auf. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat entschieden, dass es in der Bundesliga ab der Saison 2021 keine Montagsspiele mehr geben soll. Bislang war festgehalten, dass fünf Mal pro Saison zu Wochenbeginn gespielt wird. Die Anhänger im Wittelsbacher Land begrüßen die Entscheidung, bleiben aber dennoch skeptisch.
So auch Jürgen Dumbs, Abteilungsleiter des BC Adelzhausen „Die Entscheidung ist richtig, denn wer fährt denn am Montagabend auf ein Auswärtsspiel. Das ist doch völliger Quatsch. Dennoch bringt es nichts, nur den Montag abzuschaffen. Wir haben auch ohne den Montag mit den verschiedenen Anstoßzeiten eine Zerstückelung des Spieltages.“Am unsinnigsten hält der Fan des FC Bayern München aber den Sonntag. „Das ist überhaupt nicht amateurfreundlich. Früher war klar: Am Freitag und Samstag spielen die Profis und am Sonntag sind die Amateure an der Reihe. Das ist nicht mehr der Fall“, erklärt der 34-Jährige, der die Überschneidungen auch am heimischen Römerweg „Wenn Bayern oder Sechzig am Sonntag spielen, kommen weniger Zuschauer. Das ist einfach so. Ich sehe die Entwicklung insgesamt kritisch.“
Ähnlich beschreibt Schnürer aus Inchenhofen seine Gemütslage. Der ehemalige Stürmer des FC Augsburg ist auch nach seiner aktiven Karriere dem Verein als Fan treugeblieben und ist oft bei den Heimspielen anzutreffen. „Zum Glück musste ich bislang noch an keinem Montag ins Stadion. So etwas geht aber auch gar nicht. Montag ist kein Tag für ein Bundesligaspiel.“Der 58-Jährige sieht aber auch den Sonntag kritisch. „Das gab es früher auch nicht. Da wird dann auch wieder abends gespielt. Für die Fans sind Abendspiele allgemein eine enorme Belastung. Joachim Wenn man erst nach Mitternacht zuhause und am nächsten Tag in die Arbeit oder Schule muss, ist es doch Mist.“Doch selbst wenn der FCA am Sonntagnachmittag spielt, ist Schnürer meist nicht im Stadion. Viel lieber ist er beim TSV Inchenhofen zu Gast. „Da spielt mein Sohn, da hab ich auch was zu schauen. Es kommen an solchen Tagen ohnehin weniger Zuschauer ins Stadion – das ist die Konsequenz.“
Etwas anders sieht Thomas Nöbel, Spielertrainer beim FC Laimering-Rieden, die Situation. „Natürlich sind Montagsspiele ungünstig, aber man darf sich der Entwicklung im modernen Fußball nicht verschließen. Um mit Klubs etwa aus England mithalten zu können, sind die Bundesligavereine auf die Fernsehgelder angewiesen. Dabemerkt. für wird dann eben der Spieltag zerstückelt. Das ist eben so“, meint der 33-Jährige, der am Montag bei der Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und Bayer Leverkusen vor Ort war. „Wir fahren nach der Arbeit gemütlich hin und danach wieder nach Hause. Das ist zwar nicht optimal, aber machbar.“Dennoch wäre dem Langweider eine Ansetzung am Samstag lieber gewesen. „Dann hätte ich mich noch mit Bekannten danach treffen können, so geht das nicht.“
Bislang noch bei keinem Montagsspiel dabei war Holger Weiß. Der Vorsitzende des Schalke-Fanklubs Wittelsbacher Knappen aus Aichach ist regelmäßig in der Arena in Gelsenkirchen und nimmt Fahrzeiten von rund sechs Stunden auf sich. „Ich übernachte dann meist dort. Am Wochenende ist das machbar. Wenn man aber am Montag hoch fährt, müsste man ja zwei Urlaubstage nehmen. Es ist nur sinnvoll, dass das wieder abgeschafft wird. Weiß ist regelmäßig auch bei den Schalker Auswärtsspielen dabei. Da freut es ihn besonders, dass das Spiel beim FC Augsburg am 15. Dezember an einem Samstag stattfindet.