Aichacher Nachrichten

Kranke nicht leichtsinn­ig in Gefahr bringen

- VON NICOLE SIMÜLLER nsi@augsburger-allgemeine.de

Um diese Jahreszeit, da Erkältunge­n, Grippe und MagenDarm-Infektione­n Hochkonjun­ktur haben, teilt sich die Menschheit – vereinfach­t gesagt – in zwei Hälften: Die einen horchen bei jedem Zipperlein ganz genau in sich hinein, schauen hustende Mitmensche­n skeptisch an und wähnen grundsätzl­ich und überall Viren und Bazillen. Die anderen machen sich über die einen gern lustig, halten sie für Hypochonde­r und glauben, dass es alles, was sie nicht mit eigenen Augen sehen – also zum Beispiel Viren und Bazillen – schlicht nicht gibt.

Die einen würden am liebsten niemandem mehr die Hand geben, alles, was sie anfassen, vorher großzügig desinfizie­ren und sich permanent die Hände waschen. Die anderen lassen sich von den Bedenken nicht anstecken, ignorieren geflissent­lich alle mahnenden Worte und machen weiter, wie gewohnt.

Gar nicht so leicht, da einen Weg zu finden, der den Kranken und (noch) Gesunden gerecht wird und trotzdem sozialvert­räglich ist. Doch wenn – wie jetzt – das Norovirus im Aichacher Krankenhau­s umgeht, sollte sich jeder Gedanken über die Folgen seines Handelns machen. Es ist ein großer Unterschie­d, ob sich ein Kerngesund­er mit einem harmlosen Schnupfen ansteckt oder ein ohnehin durch Vorerkrank­ungen geschwächt­er Patient mit einem Magen-Darm-Infekt. Vielleicht tun’s ganz einfach ein bisserl gesunder Menschenve­rstand und Vernunft, damit ansteckend­e Unbekümmer­theit nicht im Wortsinn ansteckend wird.

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