Die Fichte hat bald ausgedient
Waldwirtschaft II Bei einem weiteren Temperaturanstieg kann dieser Baum nicht mithalten. Es gibt allerdings Alternativen
Aichach-Untergriesbach Lange schon reden Forstfachleute vom klimagerechten Waldumbau. Zwei Vorträge befassten sich auf der Jahreshauptversammlung der Waldbauernvereinigung (WBV) Aichach mit diesen Szenarien.
Günter Biermayer rückte das Wald-Bodengutachten aus den Anfängen der Nuller Jahre in die heutige Zeit, rechnete Klimadaten, Niederschlagsmengen und Bodenbeschaffenheit mit den neuesten Klimamodellen zusammen und blickte damit die Zukunft. Die Fichte als Bestandsbaum wird es bei weniger Niederschlägen wohl nicht mehr geben, so viel konnte jeder Waldbauer erkennen. Andere Baumarten wie Roteiche, Weißtanne, Ahorn oder Douglasie rücken in den Vordergrund.
Der Aichacher Forstrevierleiter Ralf Lojewski sprach in seinem Modell davon, dass die Fichte bei einem weiteren Temperaturanstieg wohl bei uns nicht mehr optimal wachsen könne. 200 Millionen Euro bewilligte die Bayerische Staatsregierung für den neuen Waldpakt. Für den CSULandtagsabgeordneten Peter Tomaschko weist dieses „wichtige Zukunftsprojekt“in die richtige Richtung.
Landrat Klaus Metzger erinnerte an den erfolgreichen Heimattag, bei dem der Wald im Mittelpunkt gestanden habe. Aichach und Wald seien allein schon wegen der Spitalstiftung verknüpft. Beim Heizkraftwerk ist die WBV Aichach ein großer Zulieferer für Hackschnitzel aus der Region. Der Walderlebnispfad biete den Bürgern ständig Gelegen- heit, sich der Bedeutung des Waldes bewusst zu werden, sagte Bürgermeister Klaus Habermann.
Wird die WBV in gar nicht ferner Zukunft ihren Standort in der Werner-von-Siemens-Straße 1 in Aichach auflösen? Zumindest der Maschinenring (MR) Aichach als Mitmieter wird wohl nach der geplanten Fusion mit dem MR Friedberg abspringen. Der Vorteil einer Büronachbarschaft der beiden Selbsthilfeeinrichtungen MR und WBV ist offensichtlich.
Peter Erhard informierte die Mitglieder, dass der MR die Frage aufgeworfen habe, ob man die bewährte Zusammenarbeit nicht in einem gemeinsamen Haus in der Landkreismitte weiterführen könne. „Für die WBV wäre das machbar“, sagte Erhard.