Kinderheimverein stellt sich neu auf
Versammlung Die Aufgaben in der Friedberger Einrichtung sind auf ehrenamtlicher Basis kaum mehr zu bewältigen. Neuordnung greift schon bald. Im Herbst 2019 soll der Neubau an der Herrgottsruhstraße begonnen werden
Friedberg Die Tage des Kinderheimvereins Friedberg in seiner bisherigen Form als „normaler“, ehrenamtlich geführter Verein sind gezählt. Schon in wenigen Monaten wird eine Neuordnung mit zwei hauptamtlichen Vorständen greifen, die der Größe und der Bedeutung des „mittleren Großunternehmens“mit Personalkosten in Höhe von über fünf Millionen Euro und einer Bilanz von 7,8 Millionen Euro Rechnung trägt. Auf der Jahreshauptversammlung wurden jetzt schon die personellen Weichen dazu gestellt. Die notwendige komplette Neufassung der Satzung wird voraussichtlich im April/Mai 2019 den Mitgliedern zur Entscheidung vorgelegt.
Vorsitzender Günther Riebel begründete nicht zum ersten Mal, warum eine Trennung zwischen dem operativen Geschäft und den Tätigkeiten eines ehrenamtlichen Vorstandes notwendig wird. Er skizzierte die neue Unternehmensform und berichtete, dass neben der lang- Geschäftsführerin Gudrun Keller-Buchheit seit Anfang November mit Richard Schulan ein zweiter hauptamtlicher Geschäftsführer angestellt sei, der dann in der Neufassung des Vereins einer der beiden Vorstände sein werde.
Wie Steuerprüfer Josef Böck mit den Zahlen aus der Bilanz und der Gewinn-und-Verlust-Rechnung darlegte, ist der Verein finanziell in der Lage, seine immensen Aufgaben gut zu erfüllen. Diese wurden von Geschäftsführerin Gudrun Keller- Buchheit anschaulich herausgestellt. Im Jahre 2017 sind 455 Kinder in mittlerweile sechs Tagesstätten und 23 Gruppen betreut worden, dazu kommen die 45 Kinder und Jugendlichen im Georg-Fendt-Haus (Kinderheim) und 62 Betreute in ambulanten Hilfen. Die Geschäftsführerin stellte ihren Erzieherinnen, den Kinderpflegerinnen und dem gesamten Personal – derzeit 122 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – ein sehr gutes Zeugnis aus.
Vorsitzender Günther Riebel unjährigen terrichtete über den Stand der laufenden und geplanten Bauvorhaben. So freute er sich über die in wenigen Wochen fertiggestellte Generalsanierung „Am Wasserturm“(Kostenträger vor allem Stadt Friedberg) und bezeichnete die Inbetriebnahme der Kita St. Thomas in Rederzhausen als großen Gewinn. Immer konkreter wird der Neubau des PrälatAlberstötter-Hauses an der Herrgottsruhstraße mit etwa zwanzig seniorengerechten Mietwohnungen und Büroräumen. Im Herbst 2019 könnte auf dem 1100 Quadratmeter großen Grundstück vielleicht schon begonnen werden.
Die turnusmäßigen Neuwahlen wurden unter der Leitung von Pater Steffen Brühl abgewickelt. Die Amtszeit endet gleichwohl schon in wenigen Monaten mit Inkrafttreten der neuen Organisationsform (siehe unten). Alle Posten sind bestätigt worden. Mit Hubert Geiger und Klaus Greppmeir haben allerdings zwei langjährige „Gesichter“des Vereins um Entlastung gebeten.