Kein generelles Böller-Verbot
Keine Frage, so ein Feuerwerk zum Jahreswechsel hat schon auch viel Schönes – nur leider noch viel mehr Hässliches. Wer an Neujahr spazieren geht und dabei durch Berge von zerfetzten Raketen und vom Regen aufgeweichten Böllern waten muss, kennt das Problem. Dazu noch die Luftverschmutzung. Angesichts der tausenden Tonnen an Feinstaub, die wir Deutschen jedes Silvester in die Luft schießen, wirken die Debatten über DieselFahrverbote in einzelnen Städten fast schon klein kariert.
Das sind sie aber ganz und gar nicht. Das Problem der schlechten Luft wird sich kaum mit einer einzigen Maßnahme lösen lassen – es müssen mehrere verschiedene sein. Fahrverbote sind ein Ansatz, eine Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs ein anderer und die Einschränkung der Silvesterböllerei ein weiterer. Nun ist an dieser Stelle zunächst jeder Bürger selbst gefragt, ob es denn nötig ist, für ein wenige Sekunden dauerndes Schauspiel dutzende Raketen in den Himmel zu schießen.
Aber auch der Gesetzgeber sollte seinen Beitrag leisten: Nicht in Form eines generellen Verbots von Feuerwerkskörpern – das ginge wohl zu vielen Menschen (zu Recht) zu weit. Sinnvoller wäre es, den Kommunen mehr Befugnisse einzuräumen. Städte und Gemeinden könnten dann selbst entscheiden, wie sie mit dem Thema Feuerwerk umgehen. Und die Bürger hätten dann bessere Chancen, sich für ihre Lebenswelt vor Ort einzusetzen, ohne schon am Rathaustor am Argument „Dafür sind wir nicht zuständig“zu scheitern.