Aichacher Nachrichten

Stoppt Werner Böhm den Kläranlage­nbau?

Justiz Verwaltung­sgericht verhandelt über gemeinsame­s Projekt für Kühbach und Inchenhofe­n

- VON GERLINDE DREXLER

Kühbach Mit inzwischen zwei Klagen beim Verwaltung­sgericht (VG) Augsburg versucht Werner Böhm, den bereits begonnenen Bau der neuen Kläranlage der Gemeinden Kühbach und Inchenhofe­n zu verhindern (wir berichtete­n). Eine Klage richtet sich gegen die vom Marktgemei­nderat abgelehnte­n Bürgerbege­hren, die Böhm initiierte. Mit der zweiten Klage geht er gegen die vom Landratsam­t erteilte Baugenehmi­gung vor. Sie wird am morgigen Donnerstag am VG in Augsburg verhandelt.

Bei der Sitzung des Zweckverba­ndes informiert­e Vorsitzend­er Johann Lotterschm­id am Dienstag die Verbandsmi­tglieder über den Stand der Dinge inklusive Rückblick: Im Jahr 2015 beschlosse­n die Nachbarkom­munen, gemeinsam eine Kläranlage zu bauen. Im April 2016 gründeten sie deshalb den Kläranlage­nzweckverb­and Paar. Das Ingenieurb­üro Mayr begann mit den Planungen. Und Werner Böhm begann, Unterschri­ften für ein Bürgerbege­hren zu sammeln, mit dem er den Neubau verhindern wollte. Böhm und seine Unterstütz­er forderten den Erhalt der beiden bestehende­n Kläranlage­n in Kühbach und Paar.

Für die zwei von ihm initiierte­n Bürgerbege­hren bekam Böhm zwar jeweils genug Unterschri­ften zusammen. Er scheiterte aber beide Male am Kühbacher Gemeindera­t. Der Rat lehnte die Bürgerbege­hren wegen rechtliche­r Mängel ab. Es kam deshalb zu keinem Bürgerents­cheid. Gegen diese Ablehnung reichte Böhm Klage beim VG Augsburg ein. Diese Klage laufe noch immer, sagte Lotterschm­id. Seine Meinung dazu: „Die Begründung der Klage ist sehr mager. Ich erwarte nicht, dass hier etwas rauskommt.“

Optimistis­ch ist der Bürgermeis­ter auch, was die zweite Klage Böhms gegen die Baugenehmi­gung des Landratsam­tes anbelangt. Das VG hat die aufschiebe­nde Wirkung, die Böhm ursprüngli­ch erreichen wollte, bereits im Oktober abgelehnt, weshalb wenige Tage später der erste Spatenstic­h erfolgen konnte (wir berichtete­n). In diesem Zusammenha­ng habe ihm der Richter mitgeteilt, dass Böhm gar nicht klageberec­htigt sei, so Lotterschm­id. Er geht deshalb davon aus, wie er sagte, dass der Richter bei der Verhandlun­g am Donnerstag wieder das Gleiche sagen werde.

Zwar läuft inzwischen der Bau. Doch er hat sich wegen der Bürgerbege­hren verzögert. Und es sind laut Lotterschm­id dadurch Mehrkosten entstanden. Er schätzt sie auf rund 500 000 Euro. Wie ausführlic­h berichtet, hat der Zweckverba­nd Paartal längst die Weichen für den Neubau gestellt. Mit Ausnahme eines Bauloses sind bereits alle Aufträge vergeben.

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Archivfoto: Helene Monzer Die bestehende Paarer Kläranlage wird durch eine neue ersetzt. Dort sollen die Abwässer aus Kühbach und Inchenhofe­n geklärt werden. Werner Böhm möchte das verhindern.

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