Zeller diskutieren über Kulturgraben
Politik Beim Bürgerstammtisch wird Forderung laut, erst Regenrückhaltebecken auszubauen
Aichach-Griesbeckerzell Rege Diskussionen gab es beim CSU-Bürgerstammtisch im Vereinsheim der Asphaltschützen im Aichacher Stadtteil Griesbeckerzell. Im Mittelpunkt stand dabei der Zeller Kulturgraben. Neben zahlreichen Bürgern begrüßte Ortsvorsitzender Patrick Stief dazu laut Pressemitteilung Landrat Klaus Metzger, seinen Stellvertreter Manfred Losinger, Friedbergs Zweiten Bürgermeister Richard Scharold, Aichachs Zweiten Bürgermeister Helmut Beck und einige Aichacher Stadträte.
Zum Kulturgraben entwickelte sich laut Mitteilung eine lebhafte, aber stets fair geführte Debatte. Der geplante Ausbau des Kulturgrabens für den Hochwasserschutz ist seit Jahrzehnten ein Reizthema in Zell. Im Mittelpunkt stand diesmal der Planfeststellungsbeschluss des Landratsamtes vom August (wir berichteten). Gegen diesen setzen sich einige Anwohner mittlerweile juristisch zur Wehr.
In mehreren Wortmeldungen wurden die aktuellen Pläne kritisiert und die Stadt aufgefordert, noch einmal auf die Betroffenen zuzugehen und bei Härtefällen mehr Fingerspitzengefühl walten zu lassen. Der Zeller Stadtrat Marc Sturm bezweifelte jedoch, dass die Stadt nach erneuten Gesprächen mit den Bürgern die Planungen noch verändern könne. Durch den Planfeststellungsbeschluss seien jetzt erst mal Tatsachen geschaffen worden, gegen die man nur noch juristisch vorgehen könne. Er sagte, er hätte es von Anfang an für klüger gehalten, wenn die Stadt zunächst die notwendigen Grundstücke erworben und dann erst mit konkreten Planungen begonnen hätte.
Mehrfach forderten die anwesenden Bürger, zuerst die Regenrückhaltebecken am Ortsrand auszubauen. Wie Mitglieder der Zeller Feuerwehr sagten, spielten sich nahezu alle Hochwassereinsätze genau in diesem Bereich an der Haunswieser Straße ab. Edenrieds Ortssprecher Bernhard Rest mahnte diesbezüglich an, dass der Kulturgraben und der damit verbundene Ausbau der Regenrückhaltebecken nicht den bereits geplanten Bau des Radweges von Edenried nach Zell verzögern dürfe.
Ein weiteres brandaktuelles Thema beim Bürgerstammtisch war die Schließung der Geburtshilfestation am neuen Aichacher Krankenhaus. Landrat Metzger legte umfangreich dar, welche zahlreichen Maßnahmen vonseiten des Landkreises im Vorfeld ergriffen wurden, um die Entbindungsstation zu retten. Leider habe die Zeit nicht mehr gereicht, damit das von ihm mit auf den Weg gebrachte Maßnahmenpaket seine Wirkung entfalten könne. Der erklärte politische Wille sei aber nach wie vor, auf eine möglichst baldige Wiedereröffnung der Entbindungsstation in Aichach hinzuwirken.