Wenn eine Operation die Fruchtbarkeit rettet
Medizin Hodenhochstand ist ein Problem, das jeden 30. Jungen betrifft
Bei einem männlichen Ungeborenen werden die Hoden unterhalb der Nieren gebildet und wandern im Zuge der Entwicklung im Mutterleib an ihren Ort im Hodensack. Bei etwa jedem 30. Buben, deutlich häufiger bei Frühgeburten, kommt es dabei aus komplexen, zum
Teil ungeklärten Gründen zu einer Störung; die Medizin spricht vom Hodenhochstand.
Das ist das Thema der nächsten Veranstaltung im Rahmen der Ärzt- lichen Vortragsreihe. Referent ist der Oberarzt an der Kinderchirurgischen Klinik des Klinikums, Dr. med. Stefan-Christian Schmid.
Ein oder beide Hoden können im Bauchraum oder im Bereich der Leisten lokalisiert sein. Wenn beide Hoden dauerhaft am falschen Ort verbleiben, so kann dies laut Schmid zur Beeinträchtigung der Zeugungsfähigkeit führen.
Außerdem erhöht ein unbehandelter Hodenhochstand das Hodenkrebsrisiko im Erwachsenenalter. Harmlos ist nach Aussage von Schmid der sogenannte Pendelhoden, bei dem der Hoden immer wieder spontan die Lage zwischen Leistenbereich und Hodensack wech- selt. In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Behandlungszeitpunkt des Hodenhochstandes immer weiter nach vorne verlagert. Während früher die erforderliche Operation erst im Jugendalter beziehungsweise sogar erst im jungen Erwachsenenalter durchgeführt wurde, weiß man inzwischen, dass die Behandlung spätestens zum ersten Geburtstag des Kindes hin abgeschlossen sein sollte.
Heute gilt: Wird ein Hodenhochstand nach der Geburt diagnostiziert, kann zunächst etwa ein halbes Jahr abgewartet werden. In diesem Zeitraum kann immer wieder beobachtet werden, dass sich der Hoden „von selbst“noch in den Hodensack verlagert. Ist dies nicht der Fall, wird dann die Therapieplanung begonnen. Neben der rein operativen Therapie besteht auch die Möglichkeit einer Hormonbehandlung, zumindest ergänzend zur Operation, gelegentlich reicht sogar diese Behandlung alleine aus. Wie die Behandlung (OP) abläuft, wird der Referent im Einzelnen zeigen und erläutern. Wie üblich steht der Referent nach seinem Vortrag auch für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung und bei Bedarf anschließend auch für eine „Privatsprechstunde“. ⓘ
Vortrag Die Veranstaltung findet am 14. Januar um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt, Eintritt: 5 Euro.