Schnee und Glätte erschweren den Alltag
Wetter Viele Unfälle, Sperrungen und liegen gebliebene Lastwagen. Straßenverhältnisse im Landkreis sind auch gestern eine Herausforderung für viele Pendler. Regionalbahn kündigt Behinderungen an und Müllabfuhr arbeitet eingeschränkt
Aichach-Friedberg Es schneit und schneit. Auch gestern hat der Winter den Tagesablauf vieler Menschen im Wittelsbacher Land gehörig beeinflusst. Doch nicht nur Autofahrer, Bahnkunden oder Fußgänger und Grundstückseigentümer haben mit dem Schnee zu kämpfen. Auch die Müllabfuhr berichtete gestern von Schwierigkeiten angesichts des Wetters.
● Müllabfuhr Die Müllfahrzeuge könnten trotz Winterreifen und Schneeketten einige Straßen im Wittelsbacher Land nicht mehr an- heißt es aus dem Landratsamt. Die Fahrer entscheiden selbst darüber, ob sie eine potenziell gefährliche Strecke fahren oder nicht. In kleinen Nebenstraßen oder an steilen Hängen, die nicht ausreichend geräumt und gestreut wurden, sei die Gefahr eines Kontrollverlusts über das Fahrzeug groß. Das Landratsamt bittet darum, die Autos so zu parken, dass die Müllfahrzeuge ohne Probleme daran vorbeifahren können. Außerdem sollten die Tonnen so stehen, dass sie ohne Schwierigkeiten entleert können – also an einer geräumten Straße, die gut anzufahren ist. Der Deckel sollte nicht von Schnee bedeckt sein. Tonnen, die hinter einem Schneewall zwischen Bürgersteig und Straße stehen, können laut Landratsamt nicht geleert werden. Wo die Abfuhr wegen des Schnees ausgefallen ist, wird sie nachgeholt. Die Betroffenen sollen ihre Tonne stehen lassen. Falls sie bis zum Ende dieser Woche nicht mehr geleert wird, können die Bürger bei der nächsten Leerung die bis dahin anfallenden Mengen in reißfahren, festen Abfallsäcken sammeln und neben die Tonne stellen.
● Bahnverkehr Schon am Morgen warnte die Bayerische Regionalbahn (BRB) vor möglichen Verspätungen im Zugverkehr. Gestern sollte davon nun auch die Paartalbahn zwischen Augsburg und Ingolstadt betroffen sein. „Es hat die ganze Nacht durchgeschneit“, begründete der Sprecher der BRB, Christoph Raabe, die Warnung vor Behinderungen im Bahnverkehr. Die Strecken seien dementsprechend eingeschneit, auch witterungsbedingte Signalstörungen waren nicht auszuschließen. Bis zum Nachmittag beliefen sich die wenigen Verspätungen in Aichach allerdings im Bereich von wenigen Minuten.
● Verkehrsunfälle In Unterbernbach prallte am Morgen ein Auto in einen Schulbus. Die sieben Insassen wurden leicht verletzt, eine 25-jährige Autofahrerin schwer. (»Seite 1) Ein junger Mann aus Aichach hatte schon am Mittwochabend für Aufregung gesorgt, als er einen Unfall auf der Neuburger Straße in Schrobenhausen verursachte. Er war laut Polizei gegen 20.15 Uhr auf schneeglatter Straße mit seinem Wagen von Langenmosen kommend in Richtung Schrobenhausener Stadtmitte gefahren. Vor dem Kreisverkehr in der Neuburger Straße konnwerden te er sein Auto nicht mehr rechtzeitig anhalten, überfuhr die Verkehrsinsel, beschädigte dort ein Verkehrszeichen und fuhr anschließend über den Kreisverkehr. Auf der gegenüberliegenden Seite im Straßengraben kam der Wagen zum Stillstand. Laut Polizei war er bei dem Wetter zu schnell unterwegs. Der junge Mann wurde nicht verletzt, es entstand ein Schaden von etwa 4000 Euro. In der Nacht zum Donnerstag, gegen 3.30 Uhr, stand ein Lkw im Affinger Ortsteil Mühlhausen quer auf der Augsburger Straße. Laut Polizei konnte dem Fahrer mitsamt seinem Lastwagen aber geholfen werden.
Die Polizei weist darauf hin, dass Verkehrsteilnehmer, die ihre Geschwindigkeit nicht den winterlichen Straßenverhältnissen anpassen und dadurch einen Unfall verursachen, mit einem Bußgeld von 145 Euro und einem Punkt in der Verkehrssünderdatei in Flensburg rechnen müssten.
Wie Peter Löffler von der Aichacher Polizei erklärte, werde das im Einzelfall entschieden. „Jeder muss in der Lage sein, sein Fahrzeug rechtzeitig zu bremsen“, sagte er. Winterreifen mit einem ausreichenden Profil seien Pflicht für all diejenigen, die bei diesem Wetter mit dem Auto unterwegs sind.