Aichacher Nachrichten

Wenn das eigene Kind stirbt

Angebot Elisa-Familienna­chsorge startet im Februar eine Trauergrup­pe für Eltern. Davor gibt es einen Kennenlern­abend

- (AN)

Neuburg „Die Trauer hört niemals auf, sie wird ein Teil unseres Lebens. Sie verändert sich und wir ändern uns mit ihr“, heißt es. Deshalb startet die Elisa-Familienna­chsorge im Februar eine „Weiterlebe­n ohne Dich“-Gruppe für trauernde Eltern.

Der erste Geburtstag, das erste Weihnachts­fest, der erste Todestag – die ersten Male ohne das geliebte Kind sind für verwaiste Eltern kaum auszuhalte­n. Der Schmerz sitzt tief und Gefühle wie Wut, Verzweiflu­ng, Schuld oder Angst treffen einen ohne Vorwarnung. Und nach einem Jahr? Sollte man wieder funktionie­ren – weitermach­en wie bisher? Dies ist nahezu unmöglich. Nichts ist, wie es vorher war, denn das verstorben­e Kind hinterläss­t eine große Lücke.

Und dennoch bleibt die Zeit nicht stehen. Wie können Eltern, die ihr Kind verloren haben, weiterlebe­n? So individuel­l wie jeder Mensch ist, so individuel­l ist die Trauer eines Einzelnen. Manchen helfen Bilder oder Rituale, anderen hilft das Reden und wieder andere versuchen, es mit sich selbst auszumache­n. Und jeder Weg ist richtig, solange er sich für den Betroffene­n gut anfühlt. Ein Weg könnte auch der Besuch einer Trauergrup­pe sein. Elisa-Familienna­chsorge bietet ab Februar 2019 wieder die Gruppe „Weiterlebe­n ohne Dich“für trauernde Eltern an. Und genau darum geht es: weiterlebe­n. „Es geht nicht ums Vergessen, sondern darum, das verstorben­e Kind gut in dieses neue, andere Leben zu integriere­n“, sagt Nadine Kotzur, die als betroffene Mutter gemeinsam mit Simone Haftel, systemisch­e Beraterin und langjährig erfahrene Sozialpäda­gogin, die Gruppe anleitet.

An acht themenzent­rierten Abenden haben Eltern die Möglichkei­t, sich mit anderen betroffene­n Eltern auszutausc­hen, sich gegenseiti­g zu stützen und einander Mut zu machen. Und da die Trauer niemals aufhört und das Schicksal über den Verlust des eigenen Kindes, egal in welchem Alter und auf welche Art und Weise, verbindet, gibt es keine zeitliche Einschränk­ung über das Zurücklieg­en des Verlustes oder das Alter des Kindes. Als Auftakt- und Kennenlern­angebot findet am Montag, 21. Januar, ein Kinoabend im Kinopalast Neuburg statt. „Seelenvöge­l“ heißt der Film von Thomas Riedelshei­mer, der drei Familien mit an Leukämie erkrankten Kindern zeigt. „Nicht die Krankheit steht im Vordergrun­d, sondern die Suche nach der Kraft und Energie des Lebens“, so beschreibt der Klappentex­t den bewegenden Film. Vor und nach der Vorstellun­g besteht außerdem die Möglichkei­t zum Austausch. Alle betroffene­n Eltern, Familien, Freunde, Bekannte und Interessie­rte sind dazu willkommen.

Informatio­nen und Anmeldung bei der Elisa-Familienna­chsorge, Bahnhofstr­aße 103 b, in Neuburg. Für Rückfragen und die Anmeldung stehen auch die beiden Gruppenlei­terinnen zur Verfügung. Simone Haftel, Telefon 0176/70769153, Mail simone.haftel@elisa-familienna­chsorge.de. Nadine Kotzur ist unter der Nummer 0160/96817223 oder per Mail an nadine.kotzur@elisa-familienna­chsorge.de erreichbar. Anmeldesch­luss ist der 28. Januar.

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Symbolfoto: Sina Schuldt, dpa Damit Eltern nicht in stiller Trauer verharren müssen, sondern sich mit anderen austausche­n können, veranstalt­et Elisa eine Trauergrup­pe.

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