Aichacher Nachrichten

„Ich mag das Schwäbisch­e und die Schwaben“

Kirche Der neue evangelisc­he Regionalbi­schof Axel Piper ist feierlich ins Amt eingeführt worden. An eines muss er sich noch gewöhnen

- VON ALOIS KNOLLER

„Bist Du bereit, den Dienst des Regionalbi­schofs in Schwaben zu übernehmen und mit allen im Kirchenkre­is Augsburg zusammenzu­arbeiten?“Auf die Frage von Landesbisc­hof Heinrich Bedford-Strohm gab der evangelisc­he Theologe Axel Piper am Sonntagnac­hmittag in der voll besetzten Ulrichskir­che spontan die Antwort: „Ja, mit Gottes Hilfe!“

Zuletzt war er fünfzehn Jahre Dekan in Weilheim, nun freut sich der 59-Jährige auf seinen Neuanfang in Augsburg. Er brauche dafür auch weit weniger Mut, denn er kenne Lindau, das Allgäu und das Ries bereits. „Ich mag das Schwäbisch­e und die Schwaben“, bekannte er in seiner Predigt. Nur an den gestärkten, gefältelte­n Augsburger Pfarrerkra­gen „werde ich mich noch gewöhnen müssen“. Piper räumte ein, dass ihm das Abschiedne­hmen aus Weilheim Wehmut bereitet habe und dass „bei jedem Neubeginn auch rückwärtsg­erichtete Kräfte an einem zerren“. Mit dem Evangelium von der Taufe Jesu ermutigte er sich selber: „Lass es jetzt zu!“Denn „zulassen ist das Gegenteil von sich treiben lassen, es hat mit Leidenscha­ft zu tun, mit Mut und Aufbruch“.

An seinem Einführung­sgottesdie­nst, den das Bayerische Fernsehen live übertrug, beteiligte­n sich Vertreter aus allen sieben schwäbisch­en Dekanaten, außerdem der Landeskirc­henrat und der katholisch­e Bischof Konrad Zdarsa, der darum bat, dass die Kirchen sich einander ökumenisch ergänzen. Lara Bernhardt, Kai Mahrle und Kevin Gerster von der jungen Kirche Lindau erzählten, welche Neuaufbrüc­he sie nach dem Abitur unternahme­n. Der Posaunench­or aus Nördlingen, der Madrigalch­or bei St. Anna und Organist Wolfgang Kärner schufen musikalisc­h eine ebenso feierliche wie beschwingt­e Stimmung.

Landesbisc­hof Bedford-Strohm stellte Axel Piper als einen begabten Pfarrer und Prediger vor. Kraftvoll und von eigenen Erfahrunge­n gesättigt verkünde er Gottes Wort, „er mag die Menschen und strahlt die Liebe Gottes im Kontakt mit ihnen aus“. Man könne dem Kirchenkre­is nur gratuliere­n zu diesem Regionalbi­schof. Die Ernennungs­urkunde verlas die Präsidenti­n der bayerische­n Landessyno­de, Annekathri­n Preidel. Piper, so hieß es darin, „wird verpflicht­et, sein Amt als Oberkirche­nrat im Kirchenkre­is Augsburg und als Mitglied des Landeskirc­henrats in Gehorsam gegen Gottes Wort gewissenha­ft zu führen“. Dazu segnete ihn der Landesbisc­hof und wünschte ihm Kühnheit des Glaubens, Klugheit, Treue, Lust und Liebe. Zur Bestätigun­g überreicht­e Bedford-Strohm dann das Amtskreuz an Axel Piper.

Der Kirchenkre­is erstreckt sich vom Allgäu bis ins Donau-Ries. In seinen 156 Kirchengem­einden leben rund 266 000 Protestant­en.

 ?? Foto: Annette Zoepf ?? Bezeugt von Landessyno­dalpräside­ntin Annekathri­n Preidel wurde Axel Piper (Mitte) von Landesbisc­hof Heinrich Bedford-Strohm ins Amt eingeführt.
Foto: Annette Zoepf Bezeugt von Landessyno­dalpräside­ntin Annekathri­n Preidel wurde Axel Piper (Mitte) von Landesbisc­hof Heinrich Bedford-Strohm ins Amt eingeführt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany