Wird in Lechhausen eine Realschule gebaut?
Bildung Die CSU will prüfen lassen, ob es Bedarf für eine weitere Schule gibt. Die Zahlen geben eine klare Auskunft
Die Augsburger Schullandschaft ist in Bewegung: Nach der jüngsten Sitzung des Bildungsausschusses prüft die städtische Verwaltung, ob das dringend sanierungsbedürftige Peutinger-Gymnasium auf dem Reese-Areal in Kriegshaber neu gebaut werden kann. Doch das ist nicht der einzige Job, den die Verwaltung am Montag zugewiesen bekam. Zeitgleich richtete die CSUFraktion einen Prüfantrag an Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU): In diesem Fall soll die Verwaltung prüfen, ob es Bedarf an einer weiteren staatlichen Realschule gibt und ob die Schule in Lechhausen angesie- delt werden könnte. Dass es Augsburg an Realschulen mangelt, ist ein altbekanntes Thema. Schon lange pendeln Augsburger Schüler nach Neusäß, Affing, Königsbrunn oder Bobingen, um dort eine Realschule besuchen zu können.
Bernhard Buchhorn, Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Schwaben, hatte erst im Herbst erneut den Mitgliedern des Bildungsausschusses die Entwicklung der Schülerzahlen und den möglichen Bedarf einer weiteren Realschule in Augsburg erläutert. Buchhorn hatte dem Gremium von hohen Klassenstärken, Wanderklassen und Fachräumen berichtet, die am Limit sind.
CSU-Stadträtin Ingrid Fink erwähnte im Bildungsausschuss den eingereichten Prüfantrag während der Diskussion um den möglichen Neubau des Peutinger-Gymnasiums. Gerade dem Augsburger Osten würde es an weiterführenden Schulen mangeln, betont Fink. Dies führe dazu, dass Schüler aus Lechhausen, Hammerschmiede und der Firnhaberau umständliche Schulwege zu bewerkstelligen hätten, lautet es im Prüfantrag. Ein zusätzliches Angebot im bevölkerungsreichsten Stadtteil Augsburgs würde da Abhilfe schaffen.
SPD-Stadträtin Angela Steinecker zeigte sich erstaunt über den Antrag. „Das ist eine positive Sache, da gehen wir gerne mit. Allerdings hat die SPD bereits zweimal einen Prüfantrag zur Schaffung einer weiteren Realschule eingereicht, der jedes Mal abgelehnt wurde, weil offensichtlich kein Bedarf bestand“, sagte sie. Sie sei gespannt, wie dieser Prüfantrag nun bewertet werde. Die SPD hatte im Oktober 2014 und im Juni 2018 einen Antrag an Oberbürgermeister Gribl gerichtet. Bereits damals wurde die Verwaltung mit der Prüfung beauftragt, ob eine neue Realschule errichtet werden könnte. In beiden Anträgen wurde der Stadtteil Lechhausen als Standort einer neuen weiterführenden Schule genannt.
Beate Schabert-Zeidler (Pro Augsburg) stellte die Frage, warum es denn Lechhausen sein müsse. „Warum nicht im Westen? Da gibt es doch auch Bedarf. Vielleicht könnte man das in die Überlegungen mit dem möglichen Neubau des Peutinger-Gymnasiums auf dem Reese-Areal in Kriegshaber mit einbeziehen“, sagte sie.
Die beiden Lechhauser CSUStadträte Horst Hinterbrandner und Klaus-Dieter Huber teilten mit, dass sie schon lange dafür plädieren, dass im Stadtteil mit seinen weit über 30 000 Einwohnern eine Realschule eingerichtet wird. „Lechhausen steht da in der Poleposition“, machte CSU-Ortsvorsitzender Hinterbrandner klar.