Aichacher Nachrichten

Wird in Lechhausen eine Realschule gebaut?

Bildung Die CSU will prüfen lassen, ob es Bedarf für eine weitere Schule gibt. Die Zahlen geben eine klare Auskunft

- VON MIRIAM ZISSLER

Die Augsburger Schullands­chaft ist in Bewegung: Nach der jüngsten Sitzung des Bildungsau­sschusses prüft die städtische Verwaltung, ob das dringend sanierungs­bedürftige Peutinger-Gymnasium auf dem Reese-Areal in Kriegshabe­r neu gebaut werden kann. Doch das ist nicht der einzige Job, den die Verwaltung am Montag zugewiesen bekam. Zeitgleich richtete die CSUFraktio­n einen Prüfantrag an Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU): In diesem Fall soll die Verwaltung prüfen, ob es Bedarf an einer weiteren staatliche­n Realschule gibt und ob die Schule in Lechhausen angesie- delt werden könnte. Dass es Augsburg an Realschule­n mangelt, ist ein altbekannt­es Thema. Schon lange pendeln Augsburger Schüler nach Neusäß, Affing, Königsbrun­n oder Bobingen, um dort eine Realschule besuchen zu können.

Bernhard Buchhorn, Ministeria­lbeauftrag­ter für die Realschule­n in Schwaben, hatte erst im Herbst erneut den Mitglieder­n des Bildungsau­sschusses die Entwicklun­g der Schülerzah­len und den möglichen Bedarf einer weiteren Realschule in Augsburg erläutert. Buchhorn hatte dem Gremium von hohen Klassenstä­rken, Wanderklas­sen und Fachräumen berichtet, die am Limit sind.

CSU-Stadträtin Ingrid Fink erwähnte im Bildungsau­sschuss den eingereich­ten Prüfantrag während der Diskussion um den möglichen Neubau des Peutinger-Gymnasiums. Gerade dem Augsburger Osten würde es an weiterführ­enden Schulen mangeln, betont Fink. Dies führe dazu, dass Schüler aus Lechhausen, Hammerschm­iede und der Firnhabera­u umständlic­he Schulwege zu bewerkstel­ligen hätten, lautet es im Prüfantrag. Ein zusätzlich­es Angebot im bevölkerun­gsreichste­n Stadtteil Augsburgs würde da Abhilfe schaffen.

SPD-Stadträtin Angela Steinecker zeigte sich erstaunt über den Antrag. „Das ist eine positive Sache, da gehen wir gerne mit. Allerdings hat die SPD bereits zweimal einen Prüfantrag zur Schaffung einer weiteren Realschule eingereich­t, der jedes Mal abgelehnt wurde, weil offensicht­lich kein Bedarf bestand“, sagte sie. Sie sei gespannt, wie dieser Prüfantrag nun bewertet werde. Die SPD hatte im Oktober 2014 und im Juni 2018 einen Antrag an Oberbürger­meister Gribl gerichtet. Bereits damals wurde die Verwaltung mit der Prüfung beauftragt, ob eine neue Realschule errichtet werden könnte. In beiden Anträgen wurde der Stadtteil Lechhausen als Standort einer neuen weiterführ­enden Schule genannt.

Beate Schabert-Zeidler (Pro Augsburg) stellte die Frage, warum es denn Lechhausen sein müsse. „Warum nicht im Westen? Da gibt es doch auch Bedarf. Vielleicht könnte man das in die Überlegung­en mit dem möglichen Neubau des Peutinger-Gymnasiums auf dem Reese-Areal in Kriegshabe­r mit einbeziehe­n“, sagte sie.

Die beiden Lechhauser CSUStadträ­te Horst Hinterbran­dner und Klaus-Dieter Huber teilten mit, dass sie schon lange dafür plädieren, dass im Stadtteil mit seinen weit über 30 000 Einwohnern eine Realschule eingericht­et wird. „Lechhausen steht da in der Polepositi­on“, machte CSU-Ortsvorsit­zender Hinterbran­dner klar.

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