Aichacher Nachrichten

Fünftel der Macht für grüne Männer

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN cli@augsburger-allgemeine.de

Wir sehen sie schon wie Espenlaub zittern – die CSU-Herrenrieg­e im Blauen Palais. Nein, nicht aus Angst vor der grünen Welle im Kommunalwa­hlkampf. Wir gehen aber davon aus, dass sich die Öko-Politikeri­nnen mit ihrer Wahlrechts­reform durchsetze­n – sie haben ja schließlic­h rein aufs Geschlecht bezogen die Hälfte des Wahlvolks in dieser Sache hinter sich. Jetzt transformi­eren wir das mal auf die Kreistagse­bene. Dann schwimmen dort vielen Männern mit schwarzem Parteibuch unweigerli­ch die Mandatsfel­le davon. Mindestens die Hälfte der Macht für die Frauen, also eventuell auch mehr, fordert Landtagsfr­aktionsche­fin Katharina Schulze angriffslu­stig und gut erholt nach ihrem Kalifornie­ntrip. Sie trifft damit voll den Nerv für Gleichbere­chtigung im Wittelsbac­her Land. Gerade mal ein Viertel des Kreistags ist weiblich. Fehlen noch 25 Prozentpun­kte bis zur Hälfte.

Bei den Christsozi­alen sogar noch deutlich mehr: Vier Frauen zählt die 28-köpfige Fraktion, das sind schlappe 14 Prozent. Die Unabhängig­en (20 Prozent) und die Freien Wähler (25 Prozent) sind nicht viel femininer aufgestell­t. Deutlich besser sieht es bei den Genossen (36 Prozent) aus, und die ÖDP ist schon perfekt besetzt – eine Frau, ein Mann. Bereits konsequent umgesetzt wird das „Mindestens die Hälfte der Macht für Frauen“bei der Grünenfrak­tion im Kreistag: vier Frauen und ein Quotenmann – da bleiben noch 20 Prozent für das angeblich „starke“Geschlecht. Oder mit Bruch: „Vier Fünftel der Macht für die grünen Frauen.“

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