Fünftel der Macht für grüne Männer
Wir sehen sie schon wie Espenlaub zittern – die CSU-Herrenriege im Blauen Palais. Nein, nicht aus Angst vor der grünen Welle im Kommunalwahlkampf. Wir gehen aber davon aus, dass sich die Öko-Politikerinnen mit ihrer Wahlrechtsreform durchsetzen – sie haben ja schließlich rein aufs Geschlecht bezogen die Hälfte des Wahlvolks in dieser Sache hinter sich. Jetzt transformieren wir das mal auf die Kreistagsebene. Dann schwimmen dort vielen Männern mit schwarzem Parteibuch unweigerlich die Mandatsfelle davon. Mindestens die Hälfte der Macht für die Frauen, also eventuell auch mehr, fordert Landtagsfraktionschefin Katharina Schulze angriffslustig und gut erholt nach ihrem Kalifornientrip. Sie trifft damit voll den Nerv für Gleichberechtigung im Wittelsbacher Land. Gerade mal ein Viertel des Kreistags ist weiblich. Fehlen noch 25 Prozentpunkte bis zur Hälfte.
Bei den Christsozialen sogar noch deutlich mehr: Vier Frauen zählt die 28-köpfige Fraktion, das sind schlappe 14 Prozent. Die Unabhängigen (20 Prozent) und die Freien Wähler (25 Prozent) sind nicht viel femininer aufgestellt. Deutlich besser sieht es bei den Genossen (36 Prozent) aus, und die ÖDP ist schon perfekt besetzt – eine Frau, ein Mann. Bereits konsequent umgesetzt wird das „Mindestens die Hälfte der Macht für Frauen“bei der Grünenfraktion im Kreistag: vier Frauen und ein Quotenmann – da bleiben noch 20 Prozent für das angeblich „starke“Geschlecht. Oder mit Bruch: „Vier Fünftel der Macht für die grünen Frauen.“