Aichacher Nachrichten

Neue Sporthalle bleibt ein Wunschtrau­m

Bürgervers­ammlung Aindlings Bürgermeis­ter erteilt Überlegung­en für dieses Bauprojekt eine Absage. Warum trotz eines aktuellen Guthabens von rund fünf Millionen Euro eine weitere Kreditaufn­ahme kaum zu umgehen ist

- VON JOHANN EIBL

Aindling Den Wunsch, eine neue Sporthalle zu errichten, bekam vor vielen Jahren schon Josef Lentscher zu hören. Er war bis 2002 Bürgermeis­ter der Marktgemei­nde Aindling. Tomas Zinnecker, seither in diesem Amt, musste sich mit dem Anliegen am Montagaben­d bei der ersten Bürgervers­ammlung in diesem Jahr ebenfalls auseinande­rsetzen. Er stufte die Aussichten als schlecht ein: „Ein schwierige­s Thema, weil das Investitio­nen sind, die sind schwer darstellba­r.“Die Nachbargem­einde Affing habe dieses Vorhaben nur in Zusammenar­beit mit dem Landkreis verwirklic­ht. Dennoch habe sie dafür drei Millionen Euro aus der eigenen Kasse beisteuern müssen.

Joachim Grammer, der sich seit Jahren um die Fußballjug­end im TSV Aindling kümmert, listete die großen Vorhaben in dieser Kommune auf: darunter der Bau eines neuen Feuerwehrh­auses, der Bau eines neuen Kindergart­ens und die Sanierung der Mittelschu­le. Daneben verwies er auf steigende Schülerzah­len. Vor diesem Hintergrun­d würde er sich eine neue Halle wünschen.

Zinnecker machte ihm wenig Hoffnung: „Da muss ich ganz ehrlich sagen: Das ist nicht auf dem Plan.“Elf Mitglieder des Gemeindera­ts hörten seine Aussagen im Saal des Gasthofs Moosbräu. Dazu 40 weitere Frauen und Männer, die zuerst den Bericht des Bürgermeis­ters eine knappe Stunde lang verfolgten. Dabei kam zum Ausdruck, dass die Marktgemei­nde „im Moment finanziell sehr gut dran ist“. Das aktuelle Guthaben beläuft sich auf knapp fünf Millionen Euro, allerdings wird die Gemeinde angesichts der teuren Vorhaben um eine Kreditaufn­ahme wohl nicht herumkomme­n.

Eine Viertelstu­nde dauerte die Aussprache, die von Sachlichke­it geprägt war. Wenn ein Bus von Augsburg her kommt, sollte er doch eine Runde um den Bereich des Kindergart­ens und der Kirche dre- hen, damit die Leute dort einen kurzen Weg zum Einstieg haben, lautete eine Anregung. Damit will sich der Bürgermeis­ter an den Augsburger Verkehrsve­rbund (AVV) wenden.

Im Baugebiet am Schüsselha­user Feld werden sich voraussich­tlich auf 40 Prozent der Flächen auswärtige Bürger ansiedeln. Besteht da nicht die Gefahr, dass auf weiter steigende Baulandpre­ise spekuliert wird? Zinnecker versichert­e, dass innerhalb von vier Jahren das Areal be- baut sein muss. Ansonsten könne es die Gemeinde auf Kosten des Besitzers zurückford­ern. Gleichzeit­ig machte er klar, dass die Gemeinde sich bei sozialen Härtefälle­n als kulant erweisen werde.

Der Blumenlade­n Durner in Aindling hat seine Türen geschlosse­n. Das hat zur Folge, dass es derzeit im Ort keinen Friedhofsg­ärtner mehr gibt. Auch das wurde bei der Versammlun­g angesproch­en.

Die Mittelschu­le wird angebaut und saniert, wie berichtet. Ein Ab- riss des bestehende­n Gebäudes und ein Neubau seien aus verschiede­nen Gründen nie im Gemeindera­t debattiert worden, verdeutlic­hte der Bürgermeis­ter. Seiner Aussage zufolge soll die Zahl der Parkplätze dort erhöht werden.

Auch einen anderen Standort für die Schule, für die der Schulverba­nd zuständig ist, kann er sich nicht vorstellen. „Wir brauchen einen weiteren Zuzug“, betonte Zinnecker. Wer ein Grundstück veräußern möchte, solle sich an die Kommune wenden. Zinnecker fügte hinzu: „In der Regel zahlt die Gemeinde mehr als Privatleut­e.“

Bei Bürgervers­ammlungen in dieser Jahreszeit wird nicht selten über den Winterdien­st geklagt. Tomas Zinnecker lobte in seiner Rückschau ausdrückli­ch die Arbeit des Bauhofs beim Räumen von Schnee. Auf Nebenstraß­en müsse der Winterdien­st eigentlich nicht aktiv werden, weil diese Strecken weder als verkehrswi­chtig noch als verkehrsge­fährlich eingestuft würden.

 ?? Archivfoto: Johann Eibl ?? Im Frühjahr 2018 begannen im Baugebiet am „Schüsselha­user Feld“in Aindling die Erschließu­ngsarbeite­n. Voraussich­tlich werden sich auf etwa 40 Prozent der Flächen auswärtige Bürger ansiedeln. In der Aindlinger Bürgervers­ammlung warf nun ein Zuhörer die Frage auf, ob das nicht zu Spekulatio­n auf weiter steigende Baulandpre­ise führen könnte.
Archivfoto: Johann Eibl Im Frühjahr 2018 begannen im Baugebiet am „Schüsselha­user Feld“in Aindling die Erschließu­ngsarbeite­n. Voraussich­tlich werden sich auf etwa 40 Prozent der Flächen auswärtige Bürger ansiedeln. In der Aindlinger Bürgervers­ammlung warf nun ein Zuhörer die Frage auf, ob das nicht zu Spekulatio­n auf weiter steigende Baulandpre­ise führen könnte.

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