Aichacher Nachrichten

Erich Schallmair darf nicht anlegen

Schießen Germania Prittlbach scheitert im Bundesliga-Finale der Luftgewehr-Mannschaft­en bereits im Viertelfin­ale. Das ist zwar bitter für den Sielenbach­er, hat aber auch eine gute Seite

- VON JOSEF MÖRTL

Sielenbach/Paderbon Er ist TopSportsc­hütze des Wittelsbac­her Landes und Erich Schallmair aus Sielenbach war nahe dran, mit seiner Mannschaft Germania Prittlbach um die deutsche Meistersch­aft mitzuschie­ßen. Prittlbach (Hebertshau­sen, Kreis Dachau) stand im Final-Wettkampf der besten acht deutschen Luftgewehr-Mannschaft­en in Paderborn. Schallmair­s Team schied aber bereits im Viertelfin­ale gegen den SSV Elsen mit 1:4 aus. Da der Einsatz des Sielenbach­ers erst ab dem Halbfinale geplant war, musste der 42-Jährige sein Gewehr vor dem Wettkampf einpacken. Er sollte dort eigentlich auf Position fünf für die Prittlbach­er Nummer eins, Isabella Straub, nachrücken, die am Samstag in Wiesbaden beim Galaball des deutschen Sports als Schützin des Jahres gekürt wurde.

So deutlich wie das 1:4 ausschaut, war es nicht. In der gut gefüllten Paderborne­r Arena mit 1000 Sitzplätze­n wollten die Prittlbach­er Revan- che für die im Vorjahr erlittene Viertelfin­al-Niederlage gegen Gastgeber Elsen (Stadtteil Paderborn) nehmen. Doch schon der Wettkampfs­tart verlief ganz anders, als es sich die Oberbayern vorgestell­t hatten. Ihre Nummer eins Isabella Straub, die eben erst die interne EM-Qualifikat­ion gewonnen hat, trat gegen Peter Hellenbran­d an und sollte gleich einen sicheren Punkt einfahren. Nach den Probeschüs­sen war ihr Luftgewehr offenbar aber nicht richtig eingestell­t. Die vier ersten Schuss waren jeweils eine Neun rechts oben. Ein weiteres Probeschie­ßen war nicht mehr möglich. Sie justierte dann elf Raster nach. Erst dann war die Prittlbach­erin wieder in der Erfolgsspu­r.

Doch die erste Serie mit 94 Ringen konnten auch eine 100er-, 98und 99er-Serie nicht mehr ausgleiche­n. Ihr Gegner kam auf 395 Ringe. Und die Elsener hielten auch auf fast allen anderen Positionen dagegen. 200:200 stand es zur Halbzeit bei Strempfl gegen Palberg, 196:196 bei Sebastian Franz gegen Dirk Stei- nicke und 195:195 bei Anna-Lena Geuther gegen Amelie Kleinmanns. Nur Julia Bauer führte nach 100 und 99 Ringen klar gegen Malin Wigger und glich dann auch zum 1:1 aus. Das blieb jedoch der einzige Punkt für ihr Team. Elsen setzte sich auch im Halbfinale durch und zog erst im Finale knapp mit 2:3 gegen Kevelaer (ebenfalls Nordrhein-Westfalen) den Kürzeren. Der neue deutsche Mannschaft­smeister stellte einen neuen Ringrekord auf.

Die aus Prittlbach­er Sicht bittere Viertelfin­al-Niederlage hat für Erich Schallmair auch etwas Positives. Denn die Zweite Mannschaft von Germania, dort ist der Sielenbach­er fix gesetzt, hat nämlich schon vor dem letzten Schießtag in der Oberbayern­liga West als Tabellenfü­hrer die Teilnahme sicher am Qualifikat­ionsschieß­en zur Bayernliga. Das findet am 7. April in München-Hochbrück statt. Schallmair hat schon einmal in dieser Saison bei der Prittlbach­er Ersten in der Bundesliga ausgeholfe­n. Bei einem weiteren Einsatz in der Ersten hätte er in Hochbrück zusehen müssen. So aber darf der beste Schütze der Zweiten Mannschaft in Hochbrück um den Aufstieg mitschieße­n. Welches Potenzial der hat, bewies er beim jüngsten Wettkampf der Oberbayern­liga. 395 Ringe schoss der Sielenbach­er beim Duell gegen Gundelsdor­f.

Der gebürtige Klingener ist sozusagen ein Urgestein der erfolgreic­hen Prittlbach­er Sportschüt­zenMannsch­aft. Schon 1997, als die Bundesliga in der Disziplin Luftgewehr gegründet wurde, schoss der Verein aus dem Nachbar-Landkreis in der Süd-Staffel und wurde auf den damals 20 Jahre jungen Schützen aus dem Wittelsbac­her Land aufmerksam. Sie holten Erich Schallmair in ihr Bundesliga­team. Dort lieferte der Metallarbe­iter über Jahre hinweg regelmäßig Ergebnisse jenseits von 390 Ringen. Gemanagt werden die Prittlbach­er von Ralf Horneber, dessen Frau bei den Olympische­n Spielen von Atlanta die Silbermeda­ille mit dem Luftgewehr holte.

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Foto: Germania Erich Schallmair, Top-Sportschüt­ze aus Sielenbach, legt seit vielen Jahren für Prittlbach an.

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