Schon wieder ist Silber ein großer Erfolg
Natürlich musste das José Mourinho passieren. Der Mann kennt sich nicht nur mit Patzern aus. Nein, der im Dezember von Manchester United entlassene Fußballtrainer hat sich seinen üblen Ruf mit Ausrutschern und Provokationen hart erarbeitet. Da ist das, was ihm nach dem Eröffnungsbully des Spieles zwischen Omsk und St. Petersburg widerfahren ist, eigentlich kaum der Rede wert. Nachdem der Portugiese als Ehrengast das Bully ausgeführt hatte, rutschte er auf dem Eis aus. Wenn ein Großmaul auf selbigem landet, ist das allemal eine Meldung wert. Zumal noch gestochen scharfe Fotos von dem Malheur im Umlauf sind.
Der Sport auf dem gefährlich glatten Untergrund liefert auch wegen eines anderen Ausrutschers Schlagzeilen, und zwar positive. Der EHC München verpasste den größten Erfolg im deutschen Eishockey auf Vereinsebene. Im Finale der Champions Hockey League unterlag das Team gegen Frölunda Göteborg mit 1:3. Wie vor knapp einem Jahr bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang blieb einer deutschen Mannschaft erneut Gold verwehrt. Zwar dürften die sechs Olympiahelden im EHC-Team nun genug Silbermedaillen zu Hause im Trophäenschrank lagern. Aber die Münchner können mit Stolz darauf verweisen, als erste deutsche Mannschaft das Viertelfinale, das Halbfinale und schließlich auch das Endspiel erreicht zu haben.
Sie verloren, weil zwei entscheidende Dinge fehlten, die Eishockeytrainer bis zum Erbrechen als Gründe für Sieg oder Niederlage anführen: das „Momentum“und gute „special teams“. Mit ersterem ist gemeint, dass die Schweden früh in Führung gegangen sind und den Münchnern den Schneid abkauften. Und die „special teams“waren entscheidend, weil die Schweden in Überzahl clever kombinierten und München zu schlecht in Unterzahl verteidigte. Alle drei Treffer fielen nach Strafzeiten gegen den EHC. Das passiert selten, Ausrutscher eben. Ach ja: José Mourinho hat seine Landung auf dem Hosenboden unverletzt überstanden.