Vom Musterschüler zum Rebellen
Mick Jagger hatte gute Noten – bis er zur Musik fand
Eigensinnig und rebellisch inszeniert sich Mick Jagger seit Jahrzehnten. Sei es durch seinen ewig währenden Kampf gegen die Oberschicht, durch Drogeneskapaden, oder seine häufige Kritik an den Vertretern des britischen Königshauses: Der Sänger der Rolling Stones gibt sich stets Mühe, aufzufallen und seinem Ruf als Bad Boy alle Ehre zu machen.
Doch Jagger war nicht immer der aufsässige Rebell. In seiner Schulzeit galt der 1943 im englischen Dartford geborene Musiker sogar als fleißig und höflich. Ein Lehrer soll ihm gar „vorzügliches Benehmen“attestiert haben. Seine Noten waren immer mindestens durchschnittlich.
Seine rebellische Ader fand Jagger erst in der Pubertät. Im Alter von 14 Jahren wurden die Noten schlechter, das Interesse an schulischen Inhalten schwand. Was ihn stattdessen beschäftigte? „Mädchen und Musik“, behauptet er selbst. Um sich vom tristen Schulalltag der 1950er Jahre abzulenken, gründete er an seiner Schule sogar einen Plattenklub.
Trotz allem absolvierte Jagger das Gymnasium in seiner Heimatstadt und begann in London Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Sein Plan damals: Politiker werden, oder Journalist. Doch daraus sollte nichts werden: Auf dem Weg zur Uni traf er eines Tages auf seinen ehemaligen Klassenkameraden Keith Richards. Aus dem gemeinsamen Interesse an Musik wuchs eine Freundschaft, die 1962 The Rolling Stones mitbegründete.
Für das Studium des damals 19-Jährigen bedeutete das übrigens das Aus. Er brach kurz darauf ab. Das erste Album, die erste Tour – im Leben eines Rockstars ist eben kein Platz für Wirtschaftswissenschaften. Bereut hat er die Entscheidung wahrscheinlich nicht. Denn nach knapp 60 Jahren Bandgeschichte gilt Sir Mick Jagger heute als einer der einflussreichsten Musiker aller Zeiten.