Die Schloss-Poller sind auf Eis gelegt
Verkehr Bei Schnee und Kälte funktioniert die Sperrvorrichtung nicht. Das bereitet Behinderten Probleme. Was die Stadt Friedberg unternimmt
Friedberg Eine Veranstaltung im Friedberger Schloss zeigte kürzlich: Die Poller, die von der Burgwallstraße her bei Veranstaltungen die Zufahrt sperren, werden bei Schnee und Kälte auf Eis gelegt. Die Sperren, die nach einer Vereinbarung mit den Anwohnern bei Veranstaltungen „hochgefahren“werden, saßen an diesem Abend fest. Und das nicht zum ersten Mal. Der Hausmeister konnte sie mit der Fernbedienung nicht mehr „versenken“. Die Folge: Bei Schnee und Eisglätte konnten zum Beispiel Menschen mit Behinderung nicht bis zum Schloss fahren, was sie sonst – ebenso wie Anwohner, Künstler oder Caterer – mit einer Ausnahmegenehmigung nämlich dürfen.
Der Pressesprecher der Stadt Friedberg, Frank Büschel, weiß um das Problem: „Tatsächlich hatten wir bei den ungewöhnlichen Witterungsverhältnissen wiederholt Schwierigkeiten.“Das Bewegen des Pollers an sich sei nicht das Problem. Problematisch sei, dass die Funkverbindung von der Klingelanlage zum Hausmeisterhandy unzureichend funktioniere.
Das wuchtige Schlossgemäuer störe die Verbindung. An mehreren Stellen im Schloss haben die Hausmeister deshalb keinen Empfang. „Hier muss wohl das Netz des Netzbetreibers verstärkt werden. So wie es aussieht, ist das nicht auf die Schnelle zu bewerkstelligen“, sagt Büschel. Wie berichtet, gab es im Jahr 2014 eine außergerichtliche Vereinbarung zwischen Stadt und Anwohnern hinsichtlich der Veran- staltungen im Schloss. Sie regelt nicht nur Zahl und Dauer der Veranstaltungen, sondern beinhaltet auch die Verpflichtung, die Zufahrt dorthin zu begrenzen. Der städtische Bauausschuss hatte daraufhin beschlossen, das mit hydraulischen Pollern zu regeln, die je nach Bedarf „hochgefahren“werden können.
Schwerbehinderte, Caterer oder andere Berechtigte können beim Hausmeister „klingeln“und er betätigt dann den Poller mit seiner Fernbedienung. Auch die rund 50 Anwohner der östlichen Burgwallstraße und am Leitenweg erhielten Fernsteuerungen. Einsatzfahrzeuge erhielten spezielle Schlüssel für Handbetrieb im Notfall, um die Anlage manuell zu bedienen. Büschel weist auf ein Problem hin: „Wenn Rettungskräfte die Anlage manuell bedienen, aber das Schloss nicht in die Ausgangsposition zurückdrehen, kann es zu Schwierigkeiten für später Passierende kommen.“
Dies alles seien allerdings Kinderkrankheiten. „Wir werden versuchen, hier bis auf Weiteres weitgehend durch organisatorische Maßnahmen Abhilfe zu schaffen“, verspricht er. Das hieße dann, dass Personal oder Security an der Schranke abzustellen ist. Aus Kostengründen wollte die Stadt eigentlich gerade das vermeiden.