Noch werden keine Parks gesperrt, aber…
Wer draußen ein Picknick macht oder im Team Fußball spielt, riskiert, dass die Stadt Konsequenzen zieht
Auch am vergangenen Wochenende waren wieder zahlreiche Augsburger rund um den Kuhsee unterwegs. Von einem Hotspot will PolizeiPressesprecher Michael Jakob aber nicht sprechen, auch wenn insbesondere am frühlingshaften Samstag dort intensiv kontrolliert worden sei. „Insgesamt zeigt sich, dass sich die meisten Menschen einsichtig zeigen und die Vorschriften der Ausgangsbeschränkung einhalten.“
Dazu gehört das Verbot von Picknicken im Park genau so wie das von Gruppenbildungen. Trotzdem stelle man regelmäßig Verstöße fest, weswegen es weiter viele Kontrollen geben werde. Auch eine Sperrung bestimmter Gebiete kann der Polizeisprecher, je nach Entwicklung der Lage, nicht ausschließen. Dies sei aber Entscheidung der Stadt.
Dabei können die erhobenen Bußgelder teuer werden: Alleine das Nichteinhalten des vorgeschriebenen Mindestabstands kostet laut Jakob regulär 150 Euro. Was allerdings nicht jeden an Verstößen hindert: Von Freitag bis Sonntag hat es laut Jakob in Nordschwaben 231 Verstöße gegen die aktuellen Beschränkungen aufgrund des Coronavirus gegeben. So sei am Sonntagnachmittag ein 21-Jähriger in Augsburg
auffällig geworden, weil er wiederholt Kontakt zu anderen Menschen gesucht habe. Nachdem er drei Mal die Anweisungen der Polizei ignoriert hatte, nahm diese ihn in Gewahrsam.
In einem anderen Fall trafen sich zwei junge Augsburger Sonntagnacht in einem Auto. Laut Polizei haben die beiden Männer gegenüber den Beamten erklärt, nicht zu wissen, dass dies einen Verstoß gegen die Ausgangsbeschränkung darstellt. Pressesprecher Jakob erklärt angesichts solchen Verhaltens, „grundsätzlich appellieren wir weiterhin an die Solidarität und Disziplin aller hier lebenden Menschen, um weitere einschneidende Maßnahmen durch die zuständigen Sicherheitsbehörden nicht nötig zu machen“. Laut Jakob bewegten sich insbesondere am Sonntag deutlich weniger Menschen in der Öffentlichkeit, was er vor allem auf das schlechte Wetter zurückführt. Nun soll es am kommenden Wochenende frühlingshaft werden. Drohen bei weiteren Verstößen Gebietssperren?
Der für Augsburg zuständige Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) hält sich solcherlei Maßnahmen offen. Er erklärte gegenüber unserer Redaktion, „die Stadt Augsburg entscheidet dies lageabhängig. Sollte sich die Mehrheit der Bevölkerung nicht an die Ausgangsbeschränkungen halten, dann ist es gut möglich, dass es leider zu weiteren Einschränkungen im öffentlichen Raum kommen kann.“Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verkündete im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag die Weiterführung der Ausgangsbeschränkung vorläufig bis zum Ende der Osterferien. Bis zum Picknick im Freien wird es noch eine ganze Weile dauern.