Aprilscherz sorgt für Wirbel
Vater macht Scherz über kürzere Ferien
München „Bayern beschließt Kürzung der Sommerferien“– eine WhatsApp-Nachricht mit einem vermeintlichen Ausschnitt von der Internetseite des Spiegel hat am 1. April Wirbel ausgelöst. Drei Wochen länger Schule, um den wegen der Corona-Pandemie ausgefallenen Unterricht nachzuholen – das wäre eine Horrornachricht für alle Schüler gewesen. Die Fälschung verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Der Spiegel stellte auf Twitter schließlich klar, dass das Bild eine verfälschte Kopie seiner Webseite zeige: „Die Geschichte stand nie auf unserer Seite.“Schuld daran ist ein Vater aus dem Raum München, der allerdings keine böse Absichten gehabt hatte.
„Upps, sorry... das war eigentlich nur ein Aprilscherz“, schrieb der Twitter-User @rohmeo_de im Kommentar zum Spiegel-Tweet. „Das war eine spontane Idee in der Früh“, erklärte er später. Er habe seine drei Kinder reinlegen wollen
Er wollte nur seine Kinder reinlegen
und einen Screenshot der Internetseite bearbeitet. Der Erfolg war mäßig, der Vater enttäuscht. Seine Tochter habe zwei Sekunden lang ungläubig geschaut. „Dann hat sie gesagt: April, April.“Für den Vater war die Sache gelaufen, doch sein Sohn machte ein Foto von der angeblichen News-Seite, teilte es bei WhatsApp im Klassenchat. „Den Gag für meine Kinder bereue ich nicht, aber die Auswirkungen“, sagte der Vater, der im Onlinemarketing arbeitet. „Das ging durch Bayern innerhalb von zwei Stunden, ich habe da wohl einen Nerv getroffen.“
Einen Nerv – und zwar einen sehr empfindlichen – traf das Foto auch bei Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler), der offensichtlich von einer geplanten Aktion ausging: „Derartige missglückte Aprilscherze mitten in der CoronaKrise sorgen nur für Unruhe und Verunsicherung“, schimpfte er.
Und noch ein Aprilscherz machte die Runde – ein Mail mit der Nachricht, dass Lehrern das Weihnachtsgeld gestrichen werde. Absender: das „Staatsmysterium für Unterricht und Kultus“.