Der Osterplärrer fällt wohl ersatzlos aus
Ein verspäteter Start im Mai ist vom Tisch. Auch andere Großveranstaltungen wie die Sommernächte wackeln
Am Sonntag hätte der Osterplärrer starten sollen. Die Fahrgeschäfte und Buden waren gebucht, der Aufbau hatte begonnen. Doch dann kam Corona und alles war anders. Zunächst hatten Schausteller und Stadt noch gehofft, das Volksfest in den Mai verschieben zu können – doch daraus wird nun nichts.
„Aufgrund der aktuellen Lage ist eine Veranstaltung wie ein Volksfest auch in den nächsten Wochen leider nicht durchführbar“, teilte Augsburgs Ordnungsreferent Dirk Wurm am Dienstagnachmittag mit. Wenige Stunden vorher hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder vor schnellen Lockerungen der Regeln gewarnt. Man müsse sich weiter auf Einschränkungen einstellen. Für die Schausteller kommt die Absage des Plärrers einer Katastrophe gleich. Das Volksfest trägt einen Großteil zum Jahresumsatz bei. Dennoch haben die Schausteller natürlich Verständnis für die strengen Einschränkungen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Ob der Osterplärrer zu einem späteren Zeitpunkt oder auch in veränderter Form nachgeholt werden könne, ist laut Ordnungsreferent Dirk Wurm aktuell nicht absehbar. „Ich bedauere diese Entscheidung sehr, da der Osterplärrer zum Leben in unserer Stadt gehört und sich viele Augsburgerinnen und Augsburger immer sehr auf unser familienfreundliches Volksfest freuen.“Wurm sagt, er stehe weiterhin in Gesprächen mit Schaustellern, Festwirten und dem Marktamt, um Alternativen zu diskutieren. „Allerdings wird sich erst nach den Osterferien zeigen, welche Arten von Veranstaltungen wieder möglich sein werden und zu welchem Zeitpunkt.“Beim Plärrer steht zudem schon der nächste Termin, da das Volksfest zweimal im Jahr stattfindet. Der Herbstplärrer ist aktuell vom 28. August bis zum 13. September terminiert.
Auch für andere Augsburger Großveranstaltungen wie die Sommernächte, die von 25. bis 27. Juni stattfinden sollten, gibt es derzeit keine klaren Aussagen. „Derzeit finden unter Leitung von Bürgermeisterin Eva Weber Gespräche und Abstimmungen mit verschiedensten städtischen und stadtnahen Veranstaltern statt“, so Stadtsprecher Stefan Sieber. Im Rahmen dieser Gespräche würden unter anderem Großveranstaltungen wie die Sommernächte und das ModularFestival oder auch das Mozartfest, die Lange Kunstnacht und der Jazzsommer im Botanischen Garten thematisiert.
Die Beteiligten prüfen dabei sowohl Verlegungen der Veranstaltungen auf spätere Termine als auch Alternativmöglichkeiten und Absagen für dieses Jahr, so Sieber. „Alle sind sich einig, dass derzeit die höchste Priorität darin besteht, die aktuelle Situation zu bewältigen und die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.“