Hat weiter Tray Tuomie das Sagen?
Eishockey Der Vertrag des Panther-Trainers läuft am Donnerstag aus, doch die Gespräche zwischen ihm und dem AEV ruhen. Trotzdem ist Hauptgesellschafter Lothar Sigl entspannt
Ende April, also am Donnerstag, läuft der Vertrag von Tray Tuomie als Trainer der Augsburger Panther aus. Ob er auch in der kommenden Saison die sportliche Verantwortung für den Eishockey-Erstligisten tragen wird, ist noch nicht entschieden, sagte Panther-Hautgesellschafter Lothar Sigl auf Nachfrage. Mit dem zehnten Tabellenplatz nach der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hatte Tuomie das Minimalziel erreicht. In der ersten Play-off-Runde wären die Panther auf Ingolstadt getroffen. Aufgrund der Corona-Krise war die Saison aber vorher abgebrochen worden.
Inzwischen sei es in der gesamten Deutschen Eishockey-Liga (DEL) extrem ruhig, was Personalien angehe, sagt Sigl. „Auch wir sind, in Absprache mit Tray, relativ entspannt. Wir wollen beide das gleiche, nämlich die richtige Entscheidung treffen. Daher haben wir vereinbart, dass wir uns noch ein bisschen Zeit lassen.“
Er glaube ohnehin, „dass unsere Branche momentan am allerwenigsten an Personalien hängt. Bei uns geht es erst im Sommer irgendwann weiter. Wir sind weder beim Trainer noch bei Spielern unter Druck“. Die Liga arbeite momentan an Lösungen, wie es nach der Sommerpause mit dem Spiel- und Trainingsbetrieb losgehen könne. „Aber das sind Dinge, die wir als Klubs nicht beeinflussen können. Das ist ein politisches Thema, an dem wir einfach dranhängen.“
Trotz der Ungewissheit, ob die Saison wie geplant Mitte September beginnen kann, ist Sigl optimistisch, was die finanzielle Zukunft des Klubs angeht.
Und die hängt stark von den Sponsoren ab. Da die Panther keinen zahlungskräftigen Hauptsponsor haben, speist sich deren Sponsorenpool aus zahlreichen Firmen, die vergleichsweise kleine Beiträge leisten. München als Gegenentwurf bekommt wohl einen Großteil seines knapp 16 Millionen Euro umfassenden Etats von Red Bull aus Österreich überwiesen. Zudem soll im Olympiapark der Landeshauptstadt kommendes Jahr eine neue Halle fertiggestellt sein, in die 12000 Zuschauer passen. Dazu kommen drei Spielflächen nur für Training und Publikumslauf. Die geschätzten Kosten von 100 Millionen Euro trägt ebenfalls Red Bull.
Angesichts dieser Unterstützung ist auch eine Neuverpflichtung inmitten der Corona-Krise kein Problem. Am Wochenende nahm der Klub den US-amerikanischen Verteidiger Zach Redmond unter Vertrag. Die Klubs in den Nachbarstädten befänden sich, so Sigl, eben in Situationen, „die ein bisschen entspannter sind“.
Die Augsburger Panther dagegen haben einen internen Neuverpflichtungsstopp verhängt. Sie müssen sich jeden Euro Sponsorengeld hart erarbeiten. „Wir haben über die vielen Jahre ein vertrauensvolles Verhältnis zu unseren Sponsoren, zu unseren Fans, zu unserem ganzen Umfeld aufgebaut“, sagt Sigl. Er verspüre einen großen Rückhalt und Zuspruch. „Uns wird gesagt, dass man nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten zusammenstehen muss. Das war in Augsburg schon immer so, wenn es mal eng war. Und es kann auch jetzt, je nachdem wie lange es dauert, schon eng werden.“
Noch sei es aber zu früh, eine Prognose abzugeben. „Viele Partner und Sponsoren müssen auch erst die Entwicklung abwarten. Der Zuspruch ist allerdings groß und ich könnte nicht sagen, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon Ausfälle haben.“