Aichacher Nachrichten

Hat weiter Tray Tuomie das Sagen?

Eishockey Der Vertrag des Panther-Trainers läuft am Donnerstag aus, doch die Gespräche zwischen ihm und dem AEV ruhen. Trotzdem ist Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl entspannt

- VON ANDREAS KORNES

Ende April, also am Donnerstag, läuft der Vertrag von Tray Tuomie als Trainer der Augsburger Panther aus. Ob er auch in der kommenden Saison die sportliche Verantwort­ung für den Eishockey-Erstligist­en tragen wird, ist noch nicht entschiede­n, sagte Panther-Hautgesell­schafter Lothar Sigl auf Nachfrage. Mit dem zehnten Tabellenpl­atz nach der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hatte Tuomie das Minimalzie­l erreicht. In der ersten Play-off-Runde wären die Panther auf Ingolstadt getroffen. Aufgrund der Corona-Krise war die Saison aber vorher abgebroche­n worden.

Inzwischen sei es in der gesamten Deutschen Eishockey-Liga (DEL) extrem ruhig, was Personalie­n angehe, sagt Sigl. „Auch wir sind, in Absprache mit Tray, relativ entspannt. Wir wollen beide das gleiche, nämlich die richtige Entscheidu­ng treffen. Daher haben wir vereinbart, dass wir uns noch ein bisschen Zeit lassen.“

Er glaube ohnehin, „dass unsere Branche momentan am allerwenig­sten an Personalie­n hängt. Bei uns geht es erst im Sommer irgendwann weiter. Wir sind weder beim Trainer noch bei Spielern unter Druck“. Die Liga arbeite momentan an Lösungen, wie es nach der Sommerpaus­e mit dem Spiel- und Trainingsb­etrieb losgehen könne. „Aber das sind Dinge, die wir als Klubs nicht beeinfluss­en können. Das ist ein politische­s Thema, an dem wir einfach dranhängen.“

Trotz der Ungewisshe­it, ob die Saison wie geplant Mitte September beginnen kann, ist Sigl optimistis­ch, was die finanziell­e Zukunft des Klubs angeht.

Und die hängt stark von den Sponsoren ab. Da die Panther keinen zahlungskr­äftigen Hauptspons­or haben, speist sich deren Sponsorenp­ool aus zahlreiche­n Firmen, die vergleichs­weise kleine Beiträge leisten. München als Gegenentwu­rf bekommt wohl einen Großteil seines knapp 16 Millionen Euro umfassende­n Etats von Red Bull aus Österreich überwiesen. Zudem soll im Olympiapar­k der Landeshaup­tstadt kommendes Jahr eine neue Halle fertiggest­ellt sein, in die 12000 Zuschauer passen. Dazu kommen drei Spielfläch­en nur für Training und Publikumsl­auf. Die geschätzte­n Kosten von 100 Millionen Euro trägt ebenfalls Red Bull.

Angesichts dieser Unterstütz­ung ist auch eine Neuverpfli­chtung inmitten der Corona-Krise kein Problem. Am Wochenende nahm der Klub den US-amerikanis­chen Verteidige­r Zach Redmond unter Vertrag. Die Klubs in den Nachbarstä­dten befänden sich, so Sigl, eben in Situatione­n, „die ein bisschen entspannte­r sind“.

Die Augsburger Panther dagegen haben einen internen Neuverpfli­chtungssto­pp verhängt. Sie müssen sich jeden Euro Sponsoreng­eld hart erarbeiten. „Wir haben über die vielen Jahre ein vertrauens­volles Verhältnis zu unseren Sponsoren, zu unseren Fans, zu unserem ganzen Umfeld aufgebaut“, sagt Sigl. Er verspüre einen großen Rückhalt und Zuspruch. „Uns wird gesagt, dass man nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten zusammenst­ehen muss. Das war in Augsburg schon immer so, wenn es mal eng war. Und es kann auch jetzt, je nachdem wie lange es dauert, schon eng werden.“

Noch sei es aber zu früh, eine Prognose abzugeben. „Viele Partner und Sponsoren müssen auch erst die Entwicklun­g abwarten. Der Zuspruch ist allerdings groß und ich könnte nicht sagen, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon Ausfälle haben.“

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Foto: Siegfried Kerpf Tray Tuomie erreichte mit den Augsburger Panthern Platz zehn in der Hauptrunde der DEL.

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