„Es geht nicht im gewohnten Tempo weiter.“
Ab 1. Mai regiert eine schwarz-grüne Koalition. Hätte es die mit Ihnen auch geben können?
Gribl: Da bitte ich um Verständnis, dass ich von meiner Seite aus keine Einschätzung gebe. Ich bin nur ein nicht-kommentierender Zaungast.
Und die Kontinuität im OB-Amt?
Gribl: Also was das betrifft: Die Leute wachsen nicht auf den Bäumen. Natürlich könnte ich sagen: Irgendjemand wird schon gewählt werden. Punkt. Aber mir liegt etwas daran: Ich kenne das Amt und die Herausforderungen, ich kenne die Kompetenzen, die jemand haben muss. Dann muss man die Chancen auch nutzen, wenn sie da sind. Und das ist mit Eva Weber so. Deswegen muss sie nicht dasselbe machen wie ich, aber kompetent zu sein, das ist das Anforderungsprofil.
Und was ist mit Ihnen selbst?
Gribl: Ich werde jetzt bald 56 Jahre alt sein, das ist eine zeitliche Schnittstelle, die mich davor schützt, nach einer gedachten dritten Amtszeit womöglich die Idee zu haben: Naja, ich könnte ja auch noch eine vierte machen. Das ist quasi eine Schutzmaßnahme gegenüber mir selbst.
Welche Fähigkeiten bringt Eva Weber mit, die in diesen Zeiten erforderlich sind, die Sie aber nicht haben?
Gribl: Zum einen ist Eva Weber jetzt nahezu genauso alt wie ich es war, als ich das Amt angetreten habe. Allein durch ihr Lebensalter ist sie besser in der Lage, den Ausgleich zwischen Jung und Alt darzustellen. Ich habe mich nie distanziert von der jungen Generation, bin aber nicht so vertraut damit wie Eva Weber. Ich habe mir beholfen, indem ich viel Vertrauen geschenkt habe zum Beispiel im Bereich Jugendkultur. Ich empfinde das nicht als Schwachpunkt, man muss eben schauen, dass man jemanden findet, dem man den Bereich anvertrauen