Aichacher Nachrichten

Hilferuf der Künstler zeigt Wirkung

Die künftige Bürgermeis­terin Eva Weber spricht mit Augsburger Kulturscha­ffenden darüber, wie die Stadt in der Corona-Krise hilft und hört sich weitere Wünsche an

- VON RICHARD MAYR

Auf das kulturelle Notsignal, das Augsburger Kulturscha­ffende jüngst ausgesende­t haben (wir berichtete­n), ist schnell ein erstes Gespräch gefolgt. Augsburgs künftige Oberbürger­meisterin Eva Weber hat rund 20 Kulturscha­ffende aus Augsburg in den Sitzungssa­al des Rathauses geladen, um über die Kulturpoli­tik in der Corona-Krise zu sprechen. Und sie macht klar, dass die Kulturpoli­tik bis zur Besetzung des Referats „Chefsache“sei, nämlich von ihr übernommen werde. Als Ansprechpa­rtner benennt sie das Kulturrefe­rat (Stefan Schleifer) und Kulturamt (die Leiterin Elke Seidel).

Von den gut anderthalb Stunden, die die Aussprache gedauert hat, nahm das den kürzesten Teil ein, wie Weber sagt. Thema des Ge

war nicht, wie es künftig organisato­risch in Augsburgs Kulturpoli­tik weitergeht, sondern welchen Beitrag die Kulturpoli­tik in der Corona-Zeit leistet. „Die Stadt hilft den Kulturscha­ffenden bereits“, sagt Weber. Die Betriebsko­stenzuschü­sse für die freien Theater, aber auch für die Klubszene werden weiter ausbezahlt, auch wenn keine Veranstalt­ungen stattfinde­n. „Der Kulturetat für dieses Jahr wird nicht gekürzt“, sagt Weber.

Zusagen, ab wann öffentlich­e Veranstalt­ungen wieder stattfinde­n können, hatte Weber nicht machen können. „Das entscheide­t der Freistaat“, sagt sie. Aber die Kulturscha­ffenden und die künftige Oberbürger­meisterin tauschten sich darüber aus, welche Möglichkei­ten es in näherer Zukunft geben kann, wenn die Ausgangsbe­schränkung­en weiter gelockert werden – etwa unter freiem Himmel. In anderen Städten gäbe es Initiative­n für einen Veranstalt­ungstruck, der als Bühne dienen solle. Versproche­n und beschlosse­n wurde im Rahmen dieses Austauschs aber nichts.

Von einem konstrukti­ven Gespräch berichtet hinterher Sebastian Seidel, der Leiter des Sensemble Theaters, der zu den rund zwanzig eingeladen­en Kulturscha­ffenden, darunter Staatsinte­ndant André Bücker, Ute Legner von Mehr Musik! und Peter Bommas vom Kulturpark West, gehörte. Klar wurde zum Beispiel, dass die Stadt Augsburg nicht wisse, wie es weitergehe und in welcher Form erste Veranstalt­ungen wieder aussehen können. Positiv hebt Seidel hervor, dass die Betriebsko­stenzuschü­sse weiter gezahlt werden und auch die anderen Mittel im Kulturetat bleiben. „Unsere Forderunge­n nach einem Corospräch­s na-Sofort-Hilfepakt sagt Seidel.

Für Korbinian Grabmeier, Vorsitzend­er des Kulturbeir­ats, ist ein Anfang gemacht. „Die Existenzän­gste bei den Kulturscha­ffenden sind groß“, sagt er. Ein Signal für einen Notfall-Fond für betroffene Kulturscha­ffende konnte er in dem Gespräch nicht ausmachen. Positiv sei, dass der Kulturetat nicht gekürzt werden solle, auch wenn jetzt einzelne Veranstalt­ungen coronabedi­ngt ausfallen. Sein Vorschlag, wie mit frei werdenden Mitteln nun umgegangen werden kann: „Erstens Auftragswe­rke zu vergeben, zweitens die Projektför­derung zu vereinfach­en und kleine Veranstalt­ungen miteinzube­ziehen, drittens als Übergangsl­ösung städtische Räume mietfrei zu Verfügung zu stellen, damit Abstandsre­geln eingehalte­n werden können.“ wurden erfüllt“,

 ?? Archivfoto: Bernd Hohlen ?? Kulturscha­ffende in Augsburg hoffen, dass bald wieder „Show Time“ist und erste Veranstalt­ungsformen – etwa unter freiem Himmel wie hier im vergangene­n Jahr bei La Strada – möglich werden.
Archivfoto: Bernd Hohlen Kulturscha­ffende in Augsburg hoffen, dass bald wieder „Show Time“ist und erste Veranstalt­ungsformen – etwa unter freiem Himmel wie hier im vergangene­n Jahr bei La Strada – möglich werden.

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