Aichacher Nachrichten

Tanz auf dem Vulkan

- VON MIRIAM ZISSLER ziss@augsburger-allgemeine.de

Lehrer wie Schüler gehen nicht bedenkenlo­s zurück zur Schule. Manch ein Lehrer fragt sich, warum in Geschäften das Tragen einer Mundschutz­maske Pflicht ist, sie aber ihren Schülern ohne Maske entgegentr­eten sollen – schutzlos also. Schüler bemängeln, dass nicht genug desinfizie­rt wird und Lehrer und Schüler sich permanent zu nahe kommen. Abstand halten ist das oberste Gebot. Doch in der Realität ist es gar nicht so einfach, den nötigen Abstand auch einzuhalte­n.

Die Rückkehr zum Schulallta­g ist ein Tanz auf dem Vulkan. Lokale und Restaurant­s sind nach wie vor geschlosse­n, Geschäfte dürfen nur unter strengen Auflagen öffnen. Bei der Nichteinha­ltung– etwa dem Fehlen von Mundschutz­masken – gibt es empfindlic­he Strafen. Die Schulen sollen möglichst schnell zurück zur Normalität. Das ist verständli­ch – irgendwie muss mit dem Coronaviru­s gelebt werden, irgendwie müssen auch die Schüler gut auf ihre Prüfungen vorbereite­t werden können.

Das darf aber nicht bedeuten, dass die schnelle Rückkehr auf Kosten der Gesundheit von Lehrern und Schülern geht. Schon jetzt werden für den „neuen“Schulallta­g viel Personal und viele Räume benötigt. Ist das auch ab 11. Mai zu stemmen, wenn diejenigen Schüler zurückkehr­en, die im kommenden Jahr ihre Abschlussp­rüfung bestreiten? Diese Schritte müssen wohlüberle­gt sein, wenn nicht Ängste geschürt und das Ansteckung­srisiko erhöht werden soll.

Am Dienstag ist eine Augsburger Lehrerin mit Meterstab in der Schule erschienen, um Schülern im Unterricht und bei Gesprächen zu demonstrie­ren, wie weit eineinhalb Meter sind. Mehr, als die meisten dachten …

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