Das Sisi-Schloss kommt aufs Monopoly-Brett
Museum, Gefängnis, Milchwerk: Weil sie das Original gerade nicht zur Hand haben, bauen Kaja Kliem aus Wollomoos und Christoph Götz aus Zahling den Brettspielklassiker Monopoly mit Aichacher Sehenswürdigkeiten nach
Aichach Brettspiele stehen während der Corona-Krise hoch im Kurs. So auch bei Kaja Kliem aus Wollomoos (Markt Altomünster) und Christoph Götz Zahling (Gemeinde Obergriesbach). An einem Abend Anfang April kam das Paar auf die Idee, den Klassiker Monopoly zu spielen. Da das Spiel aber bei Götz zuhause im Schrank lag und beide in Wollomoos waren, kam die spontane Idee, sich selbst ein Monopoly-Spiel zu bauen – nur eben mit regionalen Straßen und Sehenswürdigkeiten.
„Irgendwann fällt einem nichts mehr ein, was man machen kann und so sind wir auf diese Idee gekommen. Das war eine schöne Abwechslung“, sagt Christoph Götz. Drei Tage später konnte dann endlich gespielt werden. „Wir dachten nicht, dass es so ein großer Aufwand ist. Das haben wir unterschätzt“, erinnert sich der 20-Jährige. Immerhin hatten die beiden während der Corona-Krise nicht allzu viel zu tun und zogen es mit Unterstützung von Kliems Vater durch – auch wenn es zwischendrin wirklich zäh wurde, wie die beiden zugeben. Zunächst musste ein Holzbrett zurecht gesägt werden und das Spielfeld aufklebt werden. Viel Arbeit machten die Geldscheine sowie die Straßenkarten, die wie beim Original in verschiedenen Farben sind. Die größte Herausforderung waren aber die rund 80 kleinen Häuser und 15 Hotels, die die beiden aus Holz schnitzten und anschließend abschliffen.
Während die großen Hotels im Original rot bemalt sind, haben die Häuser keinen Anstrich mehr bekommen. „Das war einfach zu aufwendig“, so Kaja Kliem. Auch die Spielfiguren haben die beiden selbst gemacht. Jetzt tummeln sich auf dem Spielbrett kleine Herzen, Sonnen und Fußbälle – aus kleinen Steinen gebastelt. Weniger aufwendig waren die Straßennamen. „Die hatten wir sehr schnell zusammen“, erzählt die 15-jährige Kaja Kliem, die in die zehnte Klasse der Aichacher
Realschule geht. Die teuersten Objekte sind das Sisi-Schloss und das Blumenthaler Schloss. Für kleines Geld bekommt man das Aichacher Stadtmaskottchen Aichi. Bei den vier Bahnhöfen mussten die beiden improvisieren, sagt Christoph Götz, der eine Ausbildung zum Fachlehrer in Freising macht: „In Aichach gibt es nur einen Bahnhof.“Deshalb ist auch die B300 vertreten sowie zwei Bushaltestellen. So wirklich gelohnt hat sich der Aufwand noch nicht, denn erst zwei Mal wurde auf dem einzigartigen Spielbrett um das große Geld gespielt. Da vor allem bei Schülerin Kaja Kliem bald der schulische Alltag wieder beginnt, bleibt nicht mehr allzu viel Zeit, um über Los zu ziehen und sich das Milchwerk oder das Stadtmuseum zu kaufen. Es sei denn, man landet im Gefängnis. Hier sind Original und Aichacher Version gleich.