Aichacher Nachrichten

Das Sisi-Schloss kommt aufs Monopoly-Brett

Museum, Gefängnis, Milchwerk: Weil sie das Original gerade nicht zur Hand haben, bauen Kaja Kliem aus Wollomoos und Christoph Götz aus Zahling den Brettspiel­klassiker Monopoly mit Aichacher Sehenswürd­igkeiten nach

- VON SEBASTIAN RICHLY

Aichach Brettspiel­e stehen während der Corona-Krise hoch im Kurs. So auch bei Kaja Kliem aus Wollomoos (Markt Altomünste­r) und Christoph Götz Zahling (Gemeinde Obergriesb­ach). An einem Abend Anfang April kam das Paar auf die Idee, den Klassiker Monopoly zu spielen. Da das Spiel aber bei Götz zuhause im Schrank lag und beide in Wollomoos waren, kam die spontane Idee, sich selbst ein Monopoly-Spiel zu bauen – nur eben mit regionalen Straßen und Sehenswürd­igkeiten.

„Irgendwann fällt einem nichts mehr ein, was man machen kann und so sind wir auf diese Idee gekommen. Das war eine schöne Abwechslun­g“, sagt Christoph Götz. Drei Tage später konnte dann endlich gespielt werden. „Wir dachten nicht, dass es so ein großer Aufwand ist. Das haben wir unterschät­zt“, erinnert sich der 20-Jährige. Immerhin hatten die beiden während der Corona-Krise nicht allzu viel zu tun und zogen es mit Unterstütz­ung von Kliems Vater durch – auch wenn es zwischendr­in wirklich zäh wurde, wie die beiden zugeben. Zunächst musste ein Holzbrett zurecht gesägt werden und das Spielfeld aufklebt werden. Viel Arbeit machten die Geldschein­e sowie die Straßenkar­ten, die wie beim Original in verschiede­nen Farben sind. Die größte Herausford­erung waren aber die rund 80 kleinen Häuser und 15 Hotels, die die beiden aus Holz schnitzten und anschließe­nd abschliffe­n.

Während die großen Hotels im Original rot bemalt sind, haben die Häuser keinen Anstrich mehr bekommen. „Das war einfach zu aufwendig“, so Kaja Kliem. Auch die Spielfigur­en haben die beiden selbst gemacht. Jetzt tummeln sich auf dem Spielbrett kleine Herzen, Sonnen und Fußbälle – aus kleinen Steinen gebastelt. Weniger aufwendig waren die Straßennam­en. „Die hatten wir sehr schnell zusammen“, erzählt die 15-jährige Kaja Kliem, die in die zehnte Klasse der Aichacher

Realschule geht. Die teuersten Objekte sind das Sisi-Schloss und das Blumenthal­er Schloss. Für kleines Geld bekommt man das Aichacher Stadtmasko­ttchen Aichi. Bei den vier Bahnhöfen mussten die beiden improvisie­ren, sagt Christoph Götz, der eine Ausbildung zum Fachlehrer in Freising macht: „In Aichach gibt es nur einen Bahnhof.“Deshalb ist auch die B300 vertreten sowie zwei Bushaltest­ellen. So wirklich gelohnt hat sich der Aufwand noch nicht, denn erst zwei Mal wurde auf dem einzigarti­gen Spielbrett um das große Geld gespielt. Da vor allem bei Schülerin Kaja Kliem bald der schulische Alltag wieder beginnt, bleibt nicht mehr allzu viel Zeit, um über Los zu ziehen und sich das Milchwerk oder das Stadtmuseu­m zu kaufen. Es sei denn, man landet im Gefängnis. Hier sind Original und Aichacher Version gleich.

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Fotos: Corinna Götz Von Aichi bis zur B300: Kaja Kliem (Wollomoos) und Christoph Götz (Zahling) haben ein Monopoly-Spielbrett mit Aichacher Straßen und Sehenswürd­igkeiten gebastelt.
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Großer Aufwand: Monopoly mit Aichacher Straßennam­en selbst angefertig­t.

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