Aichacher Nachrichten

Wer werden die Stellvertr­eter von Mirko Ketz?

Vor der Wahl der zwei Vertreter des neuen Pöttmeser Bürgermeis­ters steht einer wohl fest. Die größte Fraktion könnte leer ausgehen

- VON NICOLE SIMÜLLER

Pöttmes Wer werden die Stellvertr­eter des neuen Pöttmeser Bürgermeis­ters Mirko Ketz (CSU)? Am Dienstag in zwei Wochen findet die konstituie­rende Sitzung des Marktgemei­nderats statt, in der unter anderem darüber abgestimmt wird. Auch wenn die neue Amtsperiod­e noch gar nicht begonnen hat, laufen im Hintergrun­d längst Gespräche.

So trafen CSU und CWG im Wahlkampf eine Absprache: Die CWG, die keinen Bürgermeis­terkandida­ten stellte, unterstütz­te mit Mirko Ketz, 45, aus Echsheim den Kandidaten der CSU, da er aus einem Ortsteil kommt. Im Gegenzug sagte die CSU Unterstütz­ung für einen Stellvertr­eter von der CWG zu. Diese wird Alwin Wagner ins Rennen schicken. „Es ist in der Fraktion so besprochen“, sagte Wagner auf Anfrage unserer Redaktion. Der 46-jährige Wiesenbach­er holte mit 1346 Stimmen das zweitbeste Ergebnis seiner Fraktion, die künftig mit vier Sitzen und damit zwei weniger als bisher im Gemeindera­t vertreten sein wird.

Fest steht bei den stellvertr­etenden Bürgermeis­tern freilich noch nichts. Denn die Entscheidu­ng fällt in geheimer Wahl im Marktgemei­nderat. Dort ist zwar der Bürgerbloc­k mit neun statt bisher sieben Sitzen stärkste Fraktion, doch wenn sich CSU (wie nach der Wahl 2014 sieben Sitze) und CWG (vier) einig sind, verfügen sie mit elf Stimmen über eine Mehrheit.

Deshalb wäre es durchaus denkbar, dass die CSU sich auch den Posten des Dritten Bürgermeis­ters sichert – so wie es beim Bürgerbloc­k in der laufenden und der vergangene­n Amtsperiod­e der Fall war. Wenn die CSU einen Kandidaten für das Amt des Dritten Bürgermeis­ters stelle, werde die CWG ihn unterstütz­en, kündigt Wagner an.

Damit könnte der Bürgerbloc­k leer ausgehen. Er holte bei der Kommunalwa­hl im März mit 29 759 die mit Abstand meisten Stimmen vor CSU (23 334) und CWG (14 772) und ist mit neun Ratsmitgli­edern die größte Fraktion im neuen Gemeindera­t. Fraktionss­precher Manfred Graser aus Pöttmes, der Ketz bei der Bürgermeis­terwahl nur knapp unterlag, wurde Stimmenkön­ig. Vor diesem Hintergrun­d ist es zu sehen, wenn Thomas Huber (Bürgerbloc­k), derzeit noch Dritter Bürgermeis­ter, sagt: „Wir hätten einen doppelten moralische­n Anspruch.“Und zwar nicht nur auf irgendeine­n der beiden Stellvertr­eterposten, sondern eigentlich auf das Amt des Zweiten Bürgermeis­ters, meint Huber. Der Bürgerbloc­k warte nun, was Ketz mache. „Verheizen“werde man auf jeden Fall keinen Kandidaten, kündigt Huber an.

Wie zu hören ist, hatte der Bürgerbloc­k der CWG – ähnlich wie die CSU – eine Wahlkampfa­bsprache angeboten, zog aber den Kürzeren. Was den Zweiten Bürgermeis­ter angeht, kündigt Ketz, bisher CSUFraktio­nssprecher und ab Mai Bürgermeis­ter, an: „Wir werden als CSU [...] den Kandidaten der CWG unterstütz­en.“Was den Dritten Bürgermeis­ter betreffe, müsse sich die Fraktion noch besprechen. Die Entscheidu­ng liege bei ihr, er als Bürgermeis­ter sei da außen vor. „Ich brauche zwei Vertreter, mit denen ich in diesen Krisenzeit­en vertrauens­voll zusammenar­beiten kann.“Das sei sein Wunsch. Wäre auch ein Bürgerbloc­k-Kandidat denkbar? Ketz sagt nur: „Wenn die Fraktion das mitträgt.“Auch wenn die Mehrheitsv­erhältniss­e im Gemeindera­t dagegen sprechen, dass es am Ende so kommt, will Wagner nichts ausschließ­en: „Bei einer geheimen Wahl kann man nie sagen, wie es ausgeht.“

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