Missachtung der Hygiene in Heimen treibt die Pandemie
Zu unserem Bericht „Gesundheitsamt bekräftigt Vorwürfe gegen AWO-Heim“vom 28. April:
Ich kann das Thema Missachtung der Hygienevorgaben in Seniorenheimen nicht mehr hören und denke, die größte Chance, die Pandemie voran- und die Ansteckungszahlen hochzutreiben, ist eine Erweiterung des Besuchsrechts in Seniorenheimen. Dabei möchte ich nicht ausschließlich der AWO den Schwarzen Peter zuschustern, aber meine eigenen schlechten Erfahrungen habe ich zufällig auch in einem AWO-Heim gemacht, wenn auch in einem anderen Bundesland und schon vor Jahren. Damals drehte es sich noch um MRSA und Noroviren, die ganze Altenheime und Krankenhausstationen lahmlegten. Bereits damals hatte das Pflegepersonal, besonders aber das Reinigungspersonal, völlig unzureichende Informationen zu den Keimen und aus Unwissenheit, Zeitund Personalmangel war die Isolationskette nie lückenlos und sowohl die Schutzkleidung, als auch die Reinigungstücher wurden von Zimmer zu Zimmer getragen und ein Patient nach dem anderen infiziert.
Das Pflegepersonal blieb nicht verschont. Dieses war ständig akribisch bemüht, die Dokumentationsmappen hieb- und stichfest für die Kontrollen zu führen, aber auf Rückfragen von Angehörigen und Rettungsdienstpersonal gab es immerfort drei Antworten: „Ich bin auf dieser Station eigentlich nicht zuständig. Ich komme gerade aus dem Frei und habe noch keinen Überblick. Ich bin erst seit fünf Tagen aus dem Urlaub und konnte mir noch kein Bild machen.“Und fragen Sie heute mal Rettungssanitäter, die nach dem Sturz eines Patienten in ein Pflegeheim gerufen werden und versuchen herauszubekommen, ob der Patient eventuell Covid-19 positiv ist, nach den Antworten.
Susanne Hollain, Aichach