Respekt für diese Entscheidung
Die Wähler wollten sie unbedingt im Pöttmeser Gemeinderat haben. Sie bescherten Marina Mörmann ein Ergebnis, von dem manch gestandener Gemeinderat nur träumen konnte. Um ihr Mandat anzutreten, muss sie aus rechtlichen Gründen große berufliche Veränderungen in Kauf nehmen, verbunden mit finanziellen Einbußen. Doch das hält sie nicht ab.
„Verrückt“, wird mancher vielleicht denken. Mutig ist es auf jeden Fall. Marina Mörmann hat auf ihren Bauch gehört, wie sie sagt. Sie nimmt den Wählerauftrag ernst. Sehr ernst. Respekt! Manchem Berufspolitiker auf höherer Ebene wäre eine Ernsthaftigkeit dieser Güte zu wünschen.
So sauer es dem Bürgerblock aufstößt, dass die Zweite Bürgermeisterin
Sissi Veit-Wiedemann (CSU) ausgerechnet während ihrer Urlaubsvertretung von Bürgermeister Franz Schindele (Bürgerblock) die Kommunalaufsicht einschaltete – unter Kollegen hätte sich das sicher stilvoller klären lassen – an den Gesetzen ändert das nichts. VeitWiedemann hatte mit ihrem Einwand recht. Die Tatsache, dass er von einem politischen Gegner des Bürgerblocks kommt, ändert nichts an seiner inhaltlichen Richtigkeit.
Zweifel sind zwar durchaus angebracht, ob Mörmanns Entscheidungsbefugnisse im Hort tatsächlich dem entsprechen, was der Gesetzgeber als Hinderungsgrund für ein ehrenamtliches Gemeinderatsmandat im Sinn hatte. Doch der einzige Weg, das zu klären, wäre eine Klage. Bis sie aber letztinstanzlich durchgestanden wäre, wäre die gerade erst begonnene Legislaturperiode möglicherweise schon vorbei.