Herrlich zeigt sich als Paderborn-Fan
Trotzdem will er sein Heimdebüt im 300. Bundesliga-Spiel des Klubs mit einem Sieg feiern
Augsburg Eigentlich hat Heiko Herrlich einen genauso großen Anteil daran, dass der SC Paderborn am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) zum Rückspiel in der Bundesliga beim FC Augsburg antreten darf, wie Paderborn-Trainer Steffen Baumgart.
Denn der neue FCA-Trainer hatte vor nun fast genau drei Jahren mit dem SSV Jahn Regensburg gegen den TSV 1860 München die Zweitliga-Relegation (1:1 und 2:0) gewonnen. Eingebrannt haben sich da die Bilder, als dem damaligen JahnTorhüter Philipp Pentke (früher auch FCA, jetzt Hoffenheim) die grauen Sitzschalen in der AllianzArena um die Ohren flogen. Die Löwen mussten nach dem Abstieg Insolvenz anmelden, verloren die Lizenz für die 3. Liga. Profitiert hatte damals der sportlich abgestiegene SC Paderborn. Das Märchen begann. Denn die Ostwestfalen waren direkt aus der Bundesliga eigentlich in die 4. Liga durchgereicht worden. Nur der Löwen-Crash stoppte den freien Fall und brachte die Wende. Trainer Baumgart, ein Ex-Stürmer, ließ sein Team erfrischenden Offensivfußball spielen und marschierte so innerhalb von zwei Jahren durch in die Bundesliga. Auch dort änderte er den Spielstil nicht groß.
Damit gewann der Underdog zwar viele Sympathien, aber wohl zu wenig Punkte, um den Klassenerhalt als Happy-End der PaderbornSaga hinzuzufügen. FCA-Trainer Herrlich outet sich als PaderbornSympathisant: „Sie versuchen Fußball zu spielen. Sie treten mutig auf, führen in Dortmund zum Beispiel 3:0. Als neutraler Fußballfan freut man sich, dass ein Aufsteiger so auftritt.“Trotzdem reisen die Gäste mit gerade mal 18 Punkten nach Augsburg. Allerdings sind es nur sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Und Baumgart will auch in Augsburg weiter stürmen lassen.
Deshalb warnt auch FCA-Trainer Heiko Herrlich vor seiner Heimspiel-Premiere: „Vom Blatt her sieht es einfach aus, aber die sind brandgefährlich.“Er erwartet ein stürmisches Paderborn. „Ein Punkt nützt denen am Ende nichts. Die werden wie Schalke permanent versuchen zu pressen. Da müssen wir dagegenhalten.“Wie das geht, hat sein Team bei seinem Debüt beim 3:0-Sieg auf Schalke eindrucksvoll gezeigt. Immer wieder hatte er seine Mannschaft lautstark zum hohen Gegenpressing angetrieben. Am Ende waren seine Spieler über fünf Kilometer mehr gelaufen als die Gastgeber. „Das Spiel hat sehr viel Kraft gekostet.“
Deshalb wird er auch die Startelf gegenüber dem Schalke-Coup verändern. „Es wird wichtig sein, dass wir in diesen englischen Wochen rotieren, um die Belastung zu verteilen.“Wie er das machen will, daraus macht er aber ein Geheimnis. „Es ist ein wichtiges Spiel. Wir wollen den Gegner überraschen.“
So könnte durchaus Noah Sarenren Bazee für Ruben Vargas in die Startelf rücken. Fast sicher ist, dass Kapitän Daniel Baier nach seiner Pause wieder für Carlos Gruezo von Beginn an spielen wird. Denn gegen die Paderborner muss der FCA im Mittelfeld ballsicherer und kreativer auftreten als gegen Schalke.
Mit einem Sieg in seinem 300. Bundesligaspiel könnte sich der FCA auf 33 Punkte verbessern und damit weiter Richtung Klassenerhalt marschieren. Der erste Sieg auf Schalke in der FCA-Historie sei ein kleiner Schritt nach vorne gewesen, sagt Herrlich: „Wenn wir jetzt nachlegen, wär es ein großer.“
sind dies Funktionäre aus den 21 deutschen Landesverbänden, ein knappes Drittel der Stimmen stellen die Klubs der beiden Bundesligen. Die für die vom DFB-Präsidium favorisierte Lösung stimmten.
Dass die Drittligisten so zwiegespalten sind, hat auch mit den TVGeldern zu tun. Im Schnitt 12 Millionen Euro bekommt ein Zweitligist, in der 3. Liga sind es nur noch rund 800 000 Euro, da ist jede Einnahmequelle wichtig, um den Profifußball am Laufen zu halten. Mit den nicht zugelassenen Zuschauern bricht den Drittligisten eine der wichtigsten weg. Vom DFB wird es keine finanzielle Unterstützung geben, denn der rechnet selbst mit einem dicken Minus. Sollten auch die im Herbst geplanten Länderspiele ausfallen, fehlen in diesem Jahr bis zu 77 Millionen Euro im Etat. 13,8 Millionen sind nicht durch Rücklagen gedeckt, der größte und reichste Nationalverband müsste gravierend sparen.