Klaus Habermann bleibt Sprecher der Bürgermeister
Aichacher Rathauschef einstimmig für dritte Amtszeit gewählt. Stellvertreter ist Erwin Gerstlacher aus Ried
Aichach-Friedberg Die Kommunen haben mit enormen finanziellen Einbußen durch die Corona-Pandemie zu rechnen. Bei der konstituierenden Sitzung des Kreisverbands Aichach-Friedberg im Bayerischen Gemeindetag nannte dessen Direktorin Cornelia Hesse (Augsburg) einen Betrag von 2,2 Milliarden Euro. Darauf müssten die Gemeinden im Freistaat einer aktuellen Schätzung zufolge durch Steuerausfälle verzichten.
Vor diesem Hintergrund brachte Klaus Habermann seine Hoffnung darüber zum Ausdruck, dass die Staatsregierung es nicht an Unterstützung für die Städte und Gemeinden im Freistaat fehlen lassen werde. Der Erste Bürgermeister der Stadt Aichach leitet seit zwölf Jahren den Kreisverband; in der konstituierenden Sitzung am Dienstag wurde der SPD-Politiker einstimmig für weitere sechs Jahre in dieses Amt gewählt. Sein Stellvertreter ist der Rieder Bürgermeister Erwin Gerstlacher (CSU). Um die geforderten Abstände einhalten zu können, traf man sich im großen Sitzungssaal des Landratsamtes in Aichach.
Hausherr Klaus Metzger, der Landrat, erinnerte daran, dass man in den vergangenen sechs Jahren an einem Strang gezogen habe: „Das ist auch mein Wunsch für die nächsten sechs Jahre. Wir machen das in einem freundschaftlichen Miteinander.“Nach längerer Zeit durfte man in dieser Runde auch mal wieder eine Frau begrüßen, Gertrud Hitzler ist neue Erste Bürgermeisterin in Aindling. Wie von Cornelia Hesse zu hören war, liegt der Frauenanteil unter Bayerns Bürgermeistern bei zehn Prozent.
Klaus Habermann ging auf die „unwahrscheinliche Bandbreite“an
Aufgaben ein, mit denen die zwölf seit Mai neuen und die zwölf länger amtierenden Bürgermeister im Landkreis zu tun haben: Baurecht, Internet, Feuerwehr, Kinderbetreuung oder Bestattungswesen. Wichtig war ihm der Hinweis auf die mehrtägigen Infofahrten der Bürgermeister. Für 2020 hatte man Baden-Baden und Freiburg ins Visier genommen, ob es dazu kommt, erscheint derzeit allerdings ungewiss. Dann ging der Aichacher auf eine Entwicklung ein, die er in den gut 24 Jahren als Stadtoberhaupt in
Aichach machte: „Es ist alles noch bürokratischer und juristischer hinterlegt.“Bis auf Paul Wecker (Steindorf), der entschuldigt fehlte, waren alle Bürgermeister erschienen. Sie stellten sich kurz vor. Roland Eichmann (Friedberg) sprach vom „schönsten Amt, das die Politik anzubieten hat“. Nicht nur Markus Winklhofer (Affing) betonte, wie wichtig ihm der regelmäßige Austausch im Kreis der Kollegen ist. Heinz Geiling (Sielenbach) bekam am Vortag innerhalb von vier Stunden Besuch von nicht weniger als 29 Bürgern. Zu Wort kam auch Rupert Reitberger, der Senior in dieser Kreisversammlung. Er fungiert seit 47 Jahren als Vorsitzender des Wasserzweckverbandes der Magnusgruppe. Letztmalig trug Erich Nagl den Kassenbericht vor; demnach erzielte der Kreisverband im Jahr 2019 einen Überschuss von knapp 1000 Euro.