Aichacher Nachrichten

Mit der City-Galerie fingen die Probleme im Handel an

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Zum Artikel „Drogerieke­tte Müller schließt Innenstadt-Filiale“vom 23. Mai:

Beinahe im Tagestakt, mindestens aber im Wochenrhyt­hmus treffen derzeit die Meldungen über Geschäftss­chließunge­n in der Innenstadt ein.

Im Zusammenha­ng damit wird immer das Coronaviru­s genannt. Beim Wehklagen darüber wird eigenartig­erweise nie erwähnt, dass vor 20 Jahren die gravierend­ste Entscheidu­ng gegen die Innenstadt von der Stadt selbst getroffen wurde: die Genehmigun­g der City-Galerie. Man stelle sich die 100 Geschäfte der City-Galerie mit einer Verkaufsfl­äche von 32000 Quadratmet­ern verteilt über die Innenstadt vor – kaum denkbar, dass es ein bedeutende­s Leerstands­problem gäbe. Konsum lässt sich nun mal nicht unbegrenzt auf die Spitze treiben, das wusste man bereits vor der Entscheidu­ng pro Galerie.

Doch jetzt steht da draußen dieser sterile Konsumtemp­el, während auch die Stimmung in der Innenstadt in den Keller geht. War es das wirklich wert?

Das ursächlich­e „Virus“, welches das Zentrum befallen hat, heißt City-Galerie. Das Coronaviru­s und, nicht zu vergessen, der boomende Onlinehand­el geben der Innenstadt gerade noch den Rest. Ohne drastische Maßnahmen, die weit über die begleitend­en hilflosen Kommentare der Stadtverwa­ltung hinausgehe­n, wird man die Innenstadt, wie wir sie einmal kannten, nicht mehr retten können. Die City-Galerie würde ich mir gerne weiß Gott wohin wünschen, der Mond wäre mir da gar nicht mal zu weit. Hermann Wundlechne­r, Neusäß

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