Sie kommen aus Moria in den Landkreis
Familie aus Camp in Griechenland soll hier unterkommen
AichachFriedberg Eine Familie aus dem griechischen Flüchtlingscamp Moria soll ins Wittelsbacher Land kommen. Das bestätigt das Landratsamt auf Nachfrage. Mit einem Dringlichkeitsantrag wollte die KreistagsfraktionBündnis 90/Die Grünen im September schon erreichen, dass sich der Landkreis dazu bereit erklärt, 25 Flüchtlinge aus dem „abgebrannten Elendslager Moria auf Lesbos“aufzunehmen. Das Vorhaben scheiterte im Kreisausschuss im September allerdings aus formalen Gründen. Landratsamtssprecher Wolfgang Müller erklärt: „Die Verteilung läuft grundsätzlich von oben nach unten.“Das bayerische Innenministerium bestimmt, welche Flüchtlinge wo hinkommen.
Nach der Sitzung im Kreisausschuss signalisierte der Kreis dann aber dem Innenministerium, dass man Menschen aus Moria im Wittelsbacher Land aufnehmen könne, berichtet Müller. Dieses Angebot wurde offenbar angenommen. „Wir haben jetzt die Nachricht erhalten, dass eine Familie kommen soll“, so Müller. Noch sei unklar, wann genau. Im Moment laufen bereits Überlegungen, wo die Familie am besten untergebracht werden kann.
Der Bund hat nach der Brandkatastrophe beschlossen, 1553 anerkannte Flüchtlinge aus Moria nach Deutschland zu holen. 100 davon gehen nach dem Verteilkonzept des Bundes nach Bayern. Die 100 Flüchtlinge werden auf insgesamt 15 Kommunen verteilt. In Schwaben nehmen außer dem Kreis Aichach-Friedberg die Städte Augsburg und Lindau Menschen aus Moria auf. Innenminister Joachim Herrmann sagte, die Aufnahmebereitschaft innerhalb Bayerns sei sehr groß gewesen. „Ich danke allen, die ohne Wenn und Aber ihre Unterstützung angeboten haben“, so der Minister.