Aichacher Nachrichten

Trotz Corona: Kabarett auf der Terrasse

Weil die Premiere ihres Programms abgesagt worden war, haben sich Reinhard Biederwolf und Franz Breitsamet­er etwas überlegt

- VON SABINE ROTH

Aichach‰Friedberg Das gab es in Friedberg-Süd auch noch nicht zu hören: einen musikalisc­hen Auszug aus einem neuen Kabarettpr­ogramm, dessen Aufführung bislang aufgrund von Corona immer wieder verschoben werden musste. Die Nachbarn waren begeistert.

Gerade in dieser Zeit ist es für die Menschen wichtig, wieder Kunst zu erleben. „Wir brauchen dringend Kunst und Kultur, quasi etwas für die Seele“, sagt der Friedberge­r Musiklehre­r Reinhard Biederwolf. Bereits beim Lockdown im April sorgte er darum für viel Musik in den Ohren der Anwohner in Friedberg-Süd. Damals baute er jeden Abend um 18 Uhr sein E-Piano auf seiner Terrasse in der Ottmaringe­r Straße auf und stimmte viele bekannte Lieder an. „Wir haben eine besonders coole Nachbarsch­aft“, freut Biederwolf.

Deshalb wollte er dies jetzt beim Lockdown light – ein halbes Jahr später – wieder aufleben lassen. Seit fast einem Jahr probt er mit seinem Lehrerkoll­egen Franz Breitsamet­er aus Pöttmes für ein Musikkabar­ett mit dem Titel „Willkommen bei den anonymen Analogiker­n“. Letztes Jahr hat Breitsamet­er damit begonnen, kabarettis­tische Musikstück­e und Gedichte zu schreiben. Dazu spielt er Trompete und Gitarre.

Um den Ganzen noch mehr Klang zu geben, suchte er nach einem erfahrenen Musiker und fand in Reinhard Biederwolf den perfekten Sänger für die zweite Stimme am E-Piano. Bereits am 24. April wollten sie ihr Kabarett im Schützenhe­im Schorn, einem Ortsteil von Pöttmes, aufführen. Sie fanden viel Zuspruch, die Karten waren innerhalb von zehn Tagen vergriffen. Doch dann kam Corona: Die Premiere wurde abgesagt und auf Ende November verschoben. Auch dieser Termin ist nun gestrichen.

„Zum Glück müssen wir nicht von der Musik leben. Doch die Künstler, die das müssen, tun uns sehr leid“, sagt Breitsamet­er. „Wir hatten nun viel Zeit zum Üben und wären so gerne aufgetrete­n. Die

Enttäuschu­ng war umso größer.“Weil der 42-Jährige so viel Spaß an seiner Musik hat, entstand die Idee, den Menschen in Friedberg-Süd einfach mal ein paar Lieder aus dem geplanten Kabarett-Programm vorzutrage­n. Reinhard Biederwolf schlug vor, es wieder bei sich auf der Terrasse zu machen.

Franz Breitsamet­er hofft, dass die Premiere seines Kabaretts im neuen Jahr im April oder Mai stattfinde­n könne.

» Mehr dazu finden Sie im Internet auf www.franzbreit­sameter.de und seinem Youtube‰Kanal.

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Foto: Sabine Roth Kabarettis­t Franz Breitsamet­er (links) und Reinhard Biederwolf singen für die Kultur: Sie spielten in den Gärten von Friedberg‰Süd Auszüge aus dem Programm „Die ano‰ nymen Analogiker“und ließen die Nachbarn teilhaben.

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