Meringer Torjäger nimmt seinen Stuhl
Warum Markus Gärtner den MSV verlässt und wie der Verein reagiert
Mering/Meitingen In den fünf Pflichtspielen seit September musste der SV Mering auf seinen Torjäger Markus Gärtner verzichten. Der Angreifer pausierte. Die Verantwortlichen des MSV nannten private Probleme. Nun steht fest, dass Gärtner das Meringer Trikot nicht mehr anziehen wird. Den 28-Jährigen zieht es zum TSV Meitingen.
MSV-Vorsitzender Georg Resch kommentiert den Wechsel wie folgt: „Er hatte private Probleme und wollte erst einmal pausieren bis zum Winter. Dann wollten wir weiterschauen. Er hatte viel Zeit zum überlegen und hat sich jetzt für diesen Schritt entschlossen.“Gärtner selbst habe sich diesen Schritt gut überlegt, dachte sogar ans Aufhören. Laut dem Stürmer soll es Probleme mit Trainer Ajet Abazi gegeben haben: „Ich hatte etwas Probleme und nach einer Aktion von ihm bin ich dann gegangen“, sagt der Augsburger. Abazi selbst möchte sich dazu nicht äußern: „Das sind interne Sachen und da bleiben sie. Aber wir sind nicht zerstritten, so viel kann ich sagen. Er wollte künftig aufgrund seiner privaten Situation kürzertreten, weshalb ich mit ihm nicht mehr gerechnet habe.“
Sportlich ist Gärtners Abgang sicher ein Verlust, denn Gärtners Tore werden dem MSV fehlen. Seit seiner Rückkehr 2017 markierte der bullige Stürmer (1,90 Meter groß) in 81 Landesliga-Einsätzen 50 Treffer. Der Angreifer kam vom SV Cosmos Aystetten nach Mering. Bereits in der Saison 2012/13 war er für den MSV am Ball. Nun soll Gärtner helfen, den TSV Meitingen zurück in die Landesliga zu schießen. Der TSV liegt derzeit auf Rang zwei der Bezirksliga-Nord. Bei einem Aufstieg würde Markus Gärtner dann in der kommenden Saison auf seinen Ex-Klub aus Mering treffen. Georg Resch sieht den Verlust aber weniger tragisch: „Na klar ist er ein guter Stürmer, aber wir haben mit Jeton Abazi einen Top-Mittelstürmer in unseren Reihen. Wir werden sehen, ob wir im Winter auf dieser Position nachlegen können.“Allzu viel planen will der MSV-Vorsitzende aber aktuell nicht: „Wir wissen gar nicht, wie es 2021 weitergeht. Viele Spieler kommen aktuell ins grübeln und haben viel Zeit, zu überlegen.“
Ähnlich sieht Ajet Abazi die Situation: „Na klar schauen wir uns um. Wir haben aber auch ohne Markus Gärtner eine gute Offensive“, so der Coach, der der langen Pause auch etwas Gutes abgewinnen kann: „Man hat mehr Zeit für die Familie. Ich kann jeden Abend mit meiner Tochter spielen. Das ist doch etwas Schönes.“