Der Würzburger Bischof und sein Bistum
● Im Bistum Würzburg leben rund 720 000 Katholiken. Es ist fast de ckungsgleich mit dem bayerischen Re gierungsbezirk Unterfranken.
● Franz Jung, 1966 in Mannheim ge boren, wurde am 10. Juni 2018 zum Bischof geweiht und als 89. Bischof von Würzburg in sein Amt einge führt. Zuvor war er von 2009 an Gene ralvikar, das heißt „Alter Ego“des Bischofs von Spey er. Das Bistum
Speyer zählt aus historischen Gründen zur Frei singer Bischofs konferenz, auch Bayerische Bi schofskonferenz genannt. In der sind die Bischöfe der sieben bayerischen Diözesen Bamberg, Würzburg, Eichstätt, Re gensburg, Augsburg, Passau sowie München und Freising vertreten.
● Bischof Jung ist in den vergangenen Jahren als kirchenpolitisch eher li beraler Oberhirte bundesweit aufgefal len. So lud er in einem Gottesdienst mit Ehejubilaren konfessionsverbin dende Paare, „die sich dazu dispo niert sehen“, dazu ein, gemeinsam an der Kommunion teilzunehmen.
● Ende 2018 stellte sich Jung – als erster Bischof eines bayerischen Bis tums – einer öffentlichen Diskussion mit einem Missbrauchsopfer. Er ließ auch, ergänzend zur bundesweiten sogenannten MHGStudie, knapp 3000 Akten des pastoralen Personals für den Zeitraum von 1946 bis 1999 von einer externen Anwaltskanzlei auf Missbrauchsfälle hin untersuchen. Das Ergebnis, das im Mai 2019 vorge stellt wurde: 47 von 94 Priesterak ten mit Auffälligkeiten hätten Hinweise auf grenzüberschreitendes Verhalten mit sexuellem Bezug enthalten.
● Zwischen März 2011 und Dezember 2020 zahlte das Bistum Würzburg in 29 Fällen insgesamt 132 000 Euro an Missbrauchsopfer „in Anerkennung des Leids“, das ihnen von Klerikern zugefügt wurde. (wida)