Viele Feste und Jubiläen fallen aus
Die Pandemie verhindert auch in diesem Jahr viele geplante Großveranstaltungen im Landkreis. Doch manche Organisatoren wollen die Hoffnung noch nicht aufgeben
AichachFriedberg Für diese Aussage sind keine prophetischen Gaben erforderlich: Auch in diesem Jahr werden wieder viele große Veranstaltungen ein Opfer der CoronaPandemie. Viele, aber wohl nicht alle. Das ist jedenfalls das Ergebnis nach einer Umfrage unserer Redaktion unter zahlreichen Vereinen, die 2021 in großem Rahmen feiern und dazu jede Menge an Gästen begrüßen wollten.
Wenn eine Feuerwehr 150 Jahre alt wird, so ist das in jedem Fall ein Grund für eine ordentliche Fete. Darüber gab es keinen Zweifel bei den Floriansjüngern in Aichach. Doch dann funkte das Virus gehörig dazwischen und erzwang eine Absage. Benedikt Schulz, der Vorsitzende der Aichacher Wehr, fasst die missliche Lage so zusammen: „Es wird also weder einen großen Festabend geben noch einen Umzug oder Gottesdienst für Vereine und Feuerwehren, was alles sehr traurig macht, denn wir hatten uns sehr darauf gefreut und vieles war bereits in Planung.“Die Festschrift soll in jedem Fall fertiggestellt werden. Ein Denkmal wird nun am Gerätehaus aufgestellt werden, den Freiluftkinoabend am Aichacher Stadtplatz will man ebenso stattfinden lassen wie den Blaulichttag.
Was eigentlich niemand mehr infrage stellen wollte, das hat in Affing der Festausschuss beschlossen: „Das Fest ist definitiv abgesagt“, teilte Franz Limmer mit, der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr in die
Ort. 2020 war vorgesehen, das 150-jährige Bestehen zu feiern. Dann musste das Fest verlegt werden auf den Zeitraum vom 13. bis zum 16. Mai 2021. Jetzt ist für Limmer klar: „Wir werden es nicht noch mal verschieben.“
Zunächst gelte es, die Wahlen nachzuholen. Die neue Führungsriege solle dann nicht gleich damit belastet werden, dass sie sich um eine Veranstaltung zu kümmern habe, die bereits seit fünf, sechs Jahren vorbereitet worden war. Limmer
tröstet sich und seine Freunde: „Wir werden wieder Gelegenheit haben zu feiern.“Beispielsweise bei einer Fahnenweihe im kleinen Rahmen. Wer bereits Eintrittskarten für den Mai erworben hat, der kann sie im Briefkasten am Feuerwehrhaus abgeben und erhält sein Geld zurück.
In Einzelfällen setzen die Organisatoren auf den Faktor Zeit. Das heißt: Sie hegen die Hoffnung, das Virus könnte seinen Schrecken verlieren, sodass die Auflagen merklich gelockert werden. Auf Anfrage teilte Umberto Freiherr von Beck-Peccoz mit: „Angesichts der Pandemie ist überhaupt nichts wirklich planbar. Es erscheint allerdings heute schon klar, dass das Kühbacher Brauereifest jedenfalls nicht in seiner gewohnten Form stattfinden können wird.“
Das heißt aber nicht, dass der Chef der Brauerei Kühbach die Flinte bereits jetzt ins Korn wirft: „Und dennoch wollen wir diese allseits so heiß geliebte Veranstaltung nicht vorschnell komplett absagen, sondern arbeiten an alternativen Konzepten.“
Und wie steht’s um das Volksfest in Aichach? Hier verweist der Baron auf den größeren zeitlichen Abstand: „Es erscheint zumindest denkbar, dass bis Juli vieles erlaubt sein wird, was im Mai noch unmöglich ist.“Auch in diesem Fall laufen Vorarbeiten für „durchführbar erscheinende Varianten“. Gleichwohl bleibt der Freiherr Realist: „Freilich ist nicht auszuschließen, dass am Ende beide Veranstaltungen auch heuer wieder dem Coronavirus zum Opfer fallen. Aber so schnell und kampflos geben wir nicht auf.“
In Baar war ebenfalls wieder ein Brauereifest geplant, eine Veranstaltung, die seit Jahren durch die Ehrung der schönsten Maibäume noch an Anziehungskraft gewonnen hat. Doch im Februar wurde das Aus für dieses Jahr beschlossen. Baron Franz Groß von Trockau, der Chef der Schlossbrauerei Unterbaar, nennt eine Begründung, wie man sie in diesen Monaten oft genug zu hören bekommt: „Wir haben abgesagt, weil wir davon ausgehen, dass die Bedingungen nicht so sein werden, dass wir das im gewohnten Umfang machen können.“
In Pichl, einem Ortsteil der Marktgemeinde Aindling, wollte der Krieger- und Soldatenverein im Juni 2020 sein 100-jähriges Bestesem hen feiern. Der Jubilar entschloss sich dazu, den Termin um zwölf Monate nach hinten zu verlegen. Das ist auch der aktuelle Stand. Vorsitzender Hermann Thumbach sagt: „Wir haben es vor, wir hoffen noch.“Er ergänzt: „Vielleicht machen wir es ein bisschen kleiner.“Die Entscheidung soll in Pichl kurzfristig fallen.
Auch in Blumenthal, einem Ort südlich des Aichacher Stadtteils Klingen, hat man die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es klappen
Der Brauereichef arbeitet an alternativen Konzepten
Die WilaOrganisatoren hoffen auf den Herbst
könnte mit den Kulturtagen vom 1. bis zum 6. Juni. „Wir planen damit“, sagt Stefan Linck über dieses Festival mit diversen Abendveranstaltungen. Der Vorverkauf der Karten läuft schon seit Längerem. Linck könnte sich vorstellen, dass man ein Hygienekonzept wie im Sommer 2020 erfolgreich anwendet.
Das nahende Frühjahr ist üblicherweise die Zeit für die Gewerbeschau Wila in Aichach. In diesem Jahr wird das nicht möglich sein. Doch die Leistungsschau der Betriebe aus der Region könnte im Herbst ihre Tore öffnen, so ist es jedenfalls angedacht. Cheforganisator Bernd Böhme erklärt: „Die Wila 2021 ist für den 1. bis 3. Oktober 2021 fest eingeplant.“Am ersten Sonntag im Oktober soll auch der Aichacher Autosonntag stattfinden, so derzeit der Plan.