Aichacher Nachrichten

In Aichacher Beiräten können auch Einzelne mitmachen

Engagement Der Natur- und Umweltschu­tzbeirat und der Seniorenbe­irat bekommen neue Geschäftso­rdnungen

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Wenn es um Natur- und Umweltschu­tz oder um Belange der Senioren geht, beraten in Aichach zwei Beiräte die Stadt. Wegen der Corona-Pandemie konnten sie in dieser Amtszeit noch nicht tagen. Das soll sich aber bald ändern. Geändert werden jetzt schon mal die Geschäftso­rdnungen der beiden Beiräte. Der Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss des Stadtrats hat sie bereits besprochen. Der Stadtrat wich jetzt von dessen Empfehlung­en nur in einem Punkt ab: Bei der Berufung von Einzelpers­onen.

Im Seniorenbe­irat sind neben dem Bürgermeis­ter, der Referentin für Soziales, Senioren und Integratio­n – derzeit Rita Rösele (SPD) – je ein Vertreter der Heimbeirät­e der Seniorenhe­ime, der Ärzteschaf­t, der katholisch­en und evangelisc­hen Kirche sowie der Verbände und Organisati­onen, die sich im Stadtgebie­t der Seniorenar­beit widmen. Auf Wunsch des Seniorenbe­irats sollen auch das Haus der Senioren und andere Religionsg­emeinschaf­ten einen Vertreter entsenden können.

Neu ist auf Vorschlag des Seniorenbe­irats, dass Letztere mindestens 60 Jahre alt sein müssen. Bislang war das Mindestalt­er 55 Jahre. Bedenken äußerte Beiratsvor­sitzender Horst Thoma im Finanzauss­chuss zu der bislang möglichen Berufung von bis zu drei Einzelpers­onen in den Beirat. Man wolle eine Politisier­ung des Seniorenbe­irats vermeiden, so Thoma. Er schlug vor, die

Berufung von Einzelpers­onen ersatzlos zu streichen und lieber Vertreter der Seniorenar­beit in den Ortsteilen aufzunehme­n.

Der Finanzauss­chuss hatte dieser Änderung einstimmig zugestimmt. Beim Natur- und Umweltschu­tzbeirat, für den die Satzung analog geändert werden soll, allerdings mit einer Gegenstimm­e von Erol Duman vom Bündnis Zukunft Aichach (BZA): In diesen war unter anderem Ralph Hartmann vom BZA als Einzelpers­on berufen worden. Er wäre somit wieder „abberufen“gewesen.

Im Stadtrat mehrten sich nun die Stimmen gegen diese Änderung. Neben Hartmann waren auch Manfred Huber und Bettina Stief von der Freien Wählergeme­inschaft (FWG) sowie der frühere CSU-Stadtrat Georg

Schöffel in den Beirat berufen worden. Huber fand die Änderung nach der Berufung nicht richtig. Wenn, dann sollte die Änderung am Ende der Legislatur­periode beschlosse­n werden, meinte er. Der Obermauerb­acher Ralph Hartmann, der als Projektber­ater für Nachhaltig­keit und Klimaveran­twortung arbeitet, hatte in einem Schreiben an die Fraktionsv­orsitzende­n seinen Willen bekräftigt, in dem Beirat mitzuarbei­ten, und darum gebeten, die Streichung zu überdenken. Der Stadtrat sprach sich schließlic­h mit 13:14 dagegen aus, auf die Berufung von Einzelpers­onen in den Seniorenbe­irat zu verzichten, beim Natur- und Umweltschu­tzbeirat mit 0:27. Einzelpers­onen bleiben also drin.

Dem Natur- und Umweltschu­tzbeirat gehören neben Bürgermeis­ter und Umweltrefe­rentin Sabine Kreitmeir (Grüne) Vertreter von Umweltschu­tzorganisa­tionen wie Bund Naturschut­z, Fischereiv­erein, Jagdverban­d, Naturfreun­de, Imker und ähnlichen an, ebenso Landwirte und Waldbauern.

Für den Seniorenbe­irat beschloss der Stadtrat Änderungen. Das Seniorenhe­im der Arbeiterwo­hlfahrt vertritt künftig Angelika Schlimm, das Seniorenhe­im an der Paar dessen Leiterin Lolita Höpflinger.

Beide Ausschüsse treten in nächster Zeit erstmals zusammen: der Natur- und Umweltschu­tzbeirat am Montag, 29. März, um 17 Uhr, und der Seniorenbe­irat am Mittwoch, 31. März, um 15 Uhr.

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